Nordrhein-Westfalen Steuersünder-Selbstanzeigen verdreifachen sich

Düsseldorf · Gute Aussichten für die NRW-Landeskasse: Die Zahl der Steuersünder, die sich aus Angst vor Entdeckung selbst anzeigen, hat sich in Nordrhein-Westfalen im Laufe eines Jahres mehr als verdreifacht.

Wie geht das mit der Selbstanzeige?
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Foto: AP

Wie das Düsseldorfer Finanzministerium am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 4509 Selbstanzeigen mit Bezug zu Schweizer Konten registriert. Im Jahr zuvor waren es erst 1387 "Freiwillige". In ganz Deutschland gingen 2013 rund 25.000 Anzeigen mutmaßlicher Steuersünder bei den Behörden ein.

"Für Steuerbetrüger war die 13 keine Glückszahl", kommentierte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) den rasanten Zuwachs. Viele Steuersünder hätten offenkundig große Hoffnungen auf das deutsch-schweizerische Abkommen gesetzt und nach dessen Ablehnung die Selbstanzeige gewählt.

Der SPD-Politiker geht davon aus, dass auch der Steuerfall Uli Hoeneß einen Ansturm auf Steueranwälte und Finanzämter ausgelöst habe. "Das zeigt: Gegen Betrug am Gemeinwesen helfen nur klare Ansagen und entschlossenes Handeln, am besten international abgestimmt."

Wo das unterlaufen werde, bleibe aber auch ein Alleingang "das letzte, aber ein durchaus wirkungsvolles Mittel". NRW hat mehrfach Steuer-CDs mit Daten über "schwarze Schafe" angekauft, was unter dem Strich dreistellige Millionenbeträge in die Landeskasse brachte. Seit Februar 2010 gab es in NRW schon fast 12.000 Selbstanzeigen mit Bezug zu Schweizer Schwarzgeld-Konten.

(lnw)
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