Ende der Steinkohleförderung Ibbenbürener Bergleute überreichen „letzte Kohle“ an Laschet

Ibbenbüren · Zum letzten Mal haben Bergleute aus dem Kreis Ibbenbüren Kohle aus Deutschlands nördlichstem Steinkohlebergwerk zu Tage gefördert. In der Region wurde seit mehr als 450 Jahren Steinkohle abgebaut.

 Bergleute stehen mit Kohlestückchen aus der letzten geförderten Lore vor einem Förderschacht der Zeche Ibbenbüren.

Bergleute stehen mit Kohlestückchen aus der letzten geförderten Lore vor einem Förderschacht der Zeche Ibbenbüren.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Steinkohlenbergbau hat sich mit einem Festakt aus der Region Ibbenbüren im Norden Nordrhein-Westfalens verabschiedet. Bergleute förderten am Dienstag am Gedenktag der Bergbau-Schutzpatronin St. Barbara das „Letzte Fördergefäß“ zu Tage. Sie übergaben ein letztes Stück Kohle aus Deutschlands nördlichstem Steinkohlebergwerk an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

In diesem Jahr hatten mehr als 800 Bergleute noch mehr als 800 000 Tonnen hochwertige Anthrazitkohle gefördert. Die Kohle wird vor allem in dem dortigen Steinkohlekraftwerk zur Stromerzeugung verbrannt.

In der Region Ibbenbüren wurde nachweislich seit mindestens 450 Jahren Steinkohle abgebaut. Mit einer Tiefe von etwa 1545 Metern ist der Nordschacht einer der tiefsten Schächte Europas. In den 1950er Jahren arbeiteten rund 12.000 Menschen in dem Bergwerk. Mit der Schließung der Zeche Prosper Haniel in Bottrop wird am 21. Dezember der deutsche Steinkohlenbergbau endgültig eingestellt.

Was kommt nach dem Bergbau in Nordrhein-Westfalen? Und wie erleben die Bergleute die letzten Tage ihrer Zunft? In einer großen dreiteiligen, interaktiven Reportage mit dem Titel „Holgers letzte Schicht“ klären wir diese Fragen. Dazu haben wir unter anderem einen Bergmann unter Tage begleitet. Hier geht es zum Interaktiv-Projekt.

(hsr/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort