Nach Starkregen in NRW Aufhebung der Evakuierung in Fröndenberg geplant

Update | Fröndenberg · Gewitter und Starkregen ziehen über Fröndenberg und hinterlassen Chaos und Schlamm in der Stadt. Ein Damm droht zu brechen, Hunderte Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Am Dienstag könnte das Schlimmste überstanden sein.

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Schlamm und Wasserfluten in Fröndenberg nach Starkregen

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nach den heftigen Regenfällen und Überschwemmungen in Fröndenberg an der Ruhr sollen die rund 700 Anwohner am Dienstagabend wieder zurück in ihre Wohnungen können. „Wir gehen davon aus, dass heute Abend wieder alle in ihrem Bett schlafen können“, sagte eine Sprecherin der Stadt am Dienstagmittag. Zurzeit werde die Befestigung des Hangs und die kontrollierte Öffnung des Deiches vorbereitet. Dafür sei ein Raupenfahrzeug angefordert worden.

Starkregen hatte am Sonntag einen 80 mal 60 Meter großen Angelteich volllaufen lassen und die Deichkrone aufgeweicht. Ein Deichbruch konnte nicht vollständig ausgeschlossen werden. Rund 700 Menschen wurden laut Angaben des Kreises aus ihren Häusern geholt und mussten die Nacht zu Dienstag bei Freunden oder Verwandten verbringen. Etwa 40 weitere kamen demnach in einer Notunterkunft in einer Gesamtschule unter.

Nach Angaben des Kreises Unna befinden sich in dem Teich mindestens 5000 Kubikmeter Schlamm, der mit Wasser durchsetzt ist. Dieser soll laut Stadt auf ein benachbartes Feld geleitet werden. Dafür werde der bewaldete Hang am Teich mit Bruchholz und sogenannten Big Packs, sackartigen Schüttgutbehältern, ausgelegt. „Die Barrieren sollen die Fließrichtung und Fließgeschwindigkeit steuern, wenn der Deich geöffnet wird“, sagte die Sprecherin.

Der Deich solle dann zwischen dem späten Nachmittag und dem Abend kontrolliert geöffnet werden. Bis dahin bleibe die Evakuierung allerdings bestehen. Auch die angrenzende Bahnstrecke ist weiterhin gesperrt. „Wir haben noch keine gesicherte Prognose“, sagte ein Sprecher der Bahn am Dienstagnachmittag. „Wir gehen davon aus, dass wir heute nicht mehr fahren werden.“ Ein Busersatzverkehr sei eingerichtet.

Am Sonntag hatte ein Gewitter mit heftigen Regenfällen Straßen in der Stadt mit den insgesamt rund 21.000 Einwohnern überflutet. Keller waren vollgelaufen, Bäche über die Ufer getreten. Unter anderem eine Senioreneinrichtung und ein Freibad waren mit Wasser und Schlamm überflutet worden.

(bsch/dpa)
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