Duisburg Stadtwerketurm ist bald überflüssig

Duisburg · Die Stadtwerke errichten zurzeit zwei neue Schornsteine an ihrem Kraftwerk in Hochfeld. Die beiden Türme machen den alten Stadtwerke-Turm überflüssig. Der soll aber nicht vor 2015 abgerissen werden.

Das nennt man wohl schweres Arbeitsgerät: 455 Tonnen ist das Ungetüm von Kran schwer, das gerade auf dem Hochfelder Kraftwerksgelände der Stadtwerke im Einsatz ist. Sein Arm mit einer Ausladung von 72 Metern und einer Hublast von 20 Tonnen ist schon aus großer Entfernung zu erkennen. Seine Aufgabe ist es, zwei neue Schornsteine auf die Kraftwerksanlagen zu hieven. Sie sollen ab Mitte nächsten Jahres die Abgase aus dem Heizkraftwerk I und eines unterstützenden Heizwerks ableiten. Die beiden Kamine haben einen Durchmesser von 3,70 Meter, sind 47 beziehungsweise 52 Meter lang, und werden auf dem Dach der Kraftwerksanlagen montiert, so dass sie am Ende eine Höhe von 80 Metern haben. Das sieht schon während der derzeitigen Montage imposant aus, ist aber verglichen mit dem daneben in den Himmel ragenden, 200 Meter langen Stadtwerketurm mit seinen drei Röhren immer noch recht klein.

"Wir hoffen, die neuen Kamine bis Ende kommender Woche zusammengeschraubt zu bekommen", sagt Stadtwerkesprecher Thomas Nordiek. Ein wenig muss das Wetter mitspielen, denn bei starkem Wind müssten die Arbeiten in luftiger Höhe unterbrochen werden. Der Anschluss an das Heizkraftwerk I soll allerdings erst im Sommer 2014 erfolgen. Zu diesem Zweck muss das Heizkraftwerk für eine Woche außer Betrieb genommen werden. "Während der aktuellen Heizperiode, in der das Kraftwerk neben Strom auch reichlich Fernwärme produziert, ist dies schwer möglich", so die Stadtwerke. Wenn die neuen Kamine ihren Dienst aufnehmen, wird der alte Stadtwerketurm endgültig bedeutungslos. Seit der Stilllegung des Heizkraftwerkes II im Dezember 2012 wird von den drei Röhren des 200 Meter hohen Turms nur noch eine genutzt. Sie leitet zurzeit noch die Abgase aus dem Heizkraftwerk I und dem Heizwerk ab. "Für eine dauerhafte Verwendung ist der Schornstein dafür allerdings viel zu groß dimensioniert", sagt Peter Felwior, Leiter der Strom- und Fernwärmeerzeugung der Stadtwerke Duisburg. Inzwischen beginnen auch die nicht genutzten Röhren mangels heißer Abgase von innen zu rosten. Der Stadtwerketurm wird ohnehin bald alleine dastehen. Durch den geplanten Abriss des Heizkraftwerkes II wird auch die Verbindung vom Heizkraftwerk I und dem Heizwerk zum Stadtwerketurm wegfallen. Vor 2015 wird mit dessen Abriss aber wohl kaum begonnen. "Durch die vorläufige Stellung unter den Denkmalschutz sind unsere Planungen zum Rückbau nicht gerade beschleunigt worden", sagt Nordiek. In Abstimmung mit den Behörden müsste das Prozedere erst einmal abgestimmt werden. Um keine Schadstoffe wie Asbest in die Umwelt zu lassen, müssen beim Abriss ohnehin besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Einen direkten Zusammenhang mit dem geplanten riesigen Fernwärmespeicher in unmittelbarer Nähe solle es nicht geben. Der Speicher könnte unabhängig in Angriff genommen werden. Die Stadtwerke planen wie berichtet auf ihrem Werksgelände einen 48 Meter hohen Fernwärmespeicher mit 35 Metern Durchmesser zu bauen. Das Fassungsvermögen: 46 Millionen Liter Wasser. Ursprünglich war geplant, das 15 Millionen-Euro-Projekt im zweiten Halbjahr 2015 fertigzustellen. Einen konkreten Termin für den Baubeginn gibt es zurzeit aber noch nicht.

(RP)
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