Düsseldorf Stadt wirbt für sauberes Ufer
OB Elbers hat eine Kampagne gegen Müll am Rhein vorgestellt. Sie appelliert an Besucher, ihren Abfall zu entsorgen. Der Ordnungsdienst hat seit Ostern 1200 Mal am Ufer kontrolliert. Der Rat verhandelt bald ein teilweises Grillverbot.
Die Stadtverwaltung startet eine Kampagne für Sauberkeit am Rheinufer. Infokarten, Plakate und Aufkleber sollen Besucher überzeugen, Abfall nicht am Rheinufer zurückzulassen. Außerdem gehen jetzt Promotionteams gezielt auf Gäste zu und versorgen sie bei Bedarf auch mit Mülltüten. Gestern stellte OB Dirk Elbers gemeinsam mit Ordnungsdezernent Stephan Keller und Umweltdezernentin Helga Stulgies die Aktion vor, die am Montag offiziell beginnt. Sie kostet die Stadt rund 10 000 Euro.
Die Plakate sprechen die Rheinbesucher direkt an: "Unsere Stadt. Unsere Ufer. Unsere Liebe. Unsere Verantwortung", lautet das Motto. Dazu ist ein Bild von Grillresten und zerbrochenen Flaschen zu sehen — "Bitte so nicht!", heißt es daneben. Ein anderes Plakat ist gestaltet wie eine Postkarte, mit der OB Elbers sich an die Bürger richtet und aufruft, die Mülleimer zu benutzen. Die Kampagne setzt auf positive Ansprache, erklärt Simon Schmitz von der Agentur Hässelbarth & Freunde, die die Aktion gemeinsam mit dem Umweltamt konzipiert hat: "Wir wollen auf die Besucher nicht mit erhobenem Zeigefinger zugehen, sondern ein Wir-Gefühl entwickeln."
40 Plakate
OB Elbers gab sich bei der Vorstellung entschlossen. "Wir werden nicht akzeptieren, dass Besucher ihren Müll am Rheinufer sorglos liegenlassen", sagte er. 30 Dreiecksständer mit Plakaten wurden bereits am linken Rheinufer und am Bremer Sandstrand aufgestellt. Ab Montag werden im ganzen Stadtgebiet 40 Plakate zu sehen sein. Der Müll und der Lärm am Rhein beschäftigen die Politik schon länger. Anwohner beklagen sich über ausufernde Picknicks und Partys. In Himmelgeist hat sich zu diesem Thema eine Bürgerinitiative gegründet, auch aus Hamm gibt es viele Beschwerden. Die Stadt will die Situation verbessern durch eine Kombination aus Aufklärung der Besucher, Kontrolle durch den OSD, Bereitstellen von Abfallbehältern sowie Beseitigung des Mülls durch die Awista. Die Verwaltung hat in diesem Jahr einige konkrete Anstrengungen unternommen. So wurden in den vergangenen Monaten an der Oberkasseler Brücke, in Benrath und am Hammer Deich größere Mülltonnen aufgestellt und ihre Zahl erhöht. Der OSD hat von Ostern bis zum 31. Juli den stark frequentierten Teil des Ufers rund 1200 Mal kontrolliert und rund 3400 Gespräche mit Bürgern geführt. 120 Mal wurden Menschen aufgefordert, ein Lagerfeuer zu löschen. 220 Verstöße gegen Landschafts- und Naturschutz kamen zur Anzeige.
Das Grillen am Rhein ist aber erlaubt, wenn der Grill im Kiesbett steht. Die CDU-Fraktion will das teilweise ändern: Sie schlägt ein Glas- und Grill-Verbot für bestimmte Uferabschnitte vor, außerdem in Parks und an Baggerseen. Außerdem spricht sie sich für eine Sperrung der Zufahrt zum Rhein in Hamm am Wochenende aus, um die Anwohner zu schützen. Im September verhandelt der Rat einen entsprechenden Antrag.