Solingen Stadion-Pläne auf der Kippe?

Solingen · Ein Teilgutachten hat ergeben, dass unter großen Teilen des Union-Stadions Fels, Sand, Grundwasser und Abfälle eine Bebauung erschweren. Nun wird geprüft, wie hoch die Mehrkosten bei einer Umwandlung in Bauland sind.

 Das Stadion am Hermann-Löns-Weg soll 2014 Wohnbebauung weichen. Ursprünglich kalkulierte die Stadt mit Erlösen von drei Millionen Euro aus dem Grundstückverkauf. Die Summe wurde inzwischen auf 1,5 Millionen reduziert.

Das Stadion am Hermann-Löns-Weg soll 2014 Wohnbebauung weichen. Ursprünglich kalkulierte die Stadt mit Erlösen von drei Millionen Euro aus dem Grundstückverkauf. Die Summe wurde inzwischen auf 1,5 Millionen reduziert.

Foto: mak (Archiv)

Eigentlich soll das alte Union-Stadion am Hermann-Löns-Weg spätestens im Jahr 2014 abgerissen werden. Anstelle der Arena sind Wohnhäuser geplant. Doch nachdem die Stadtverwaltung die zu erwartenden Erlöse aus dem Verkauf des Grundstücks bereits von rund drei auf nur noch 1,5 Millionen Euro reduzieren musste, droht den Befürwortern des Stadion-Abrisses nun ein weiterer Rückschlag.

Im ersten Teil eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens kommen Experten eines geologischen Instituts zu dem Schluss, dass sich der Boden des Stadion-Geländes nur unter Umständen zur Bebauung eignet. Das teilte die Verwaltung am Montagabend den Mitgliedern der Bezirksvertretung (BV) Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid bei deren Sitzung im Rathaus Ohligs mit. Teile des Grundes sind felsig, an anderen Stellen beeinträchtigt aufgeschütteter Sand die Tragfähigkeit. Dazu kommt, dass der Grundwasserspiegel im östlichen Bereich der Sportplätze sehr hoch ist. Und einige Bodenproben ergaben überdies eine Belastung mit Abfällen, die eine Entsorgung notwendig erscheinen lässt.

Alles Punkte, die den im Augenblick prognostizierten Verkaufserlös weiter sinken lassen könnten — und die Hoffnung der Abriss-Gegner in die Höhe schnellen lässt. "Wir haben bereits vor zwei bis drei Jahren auf die Möglichkeit solcher Probleme hingewiesen", sagte gestern Bezirksbürgermeister Marc Westkämper (CDU). Er kritisierte überdies wie andere BV-Mitglieder, nicht schon früher über die neuen Probleme informiert worden zu sein.

Die Stadt selbst spricht angesichts der Entwicklung von "ungewöhnlich schwierigen" Erkenntnissen, die das Teilgutachten ergeben habe. Dennoch will man im Rathaus zunächst den zweiten Teil der Expertise abwarten. Darin soll geklärt werden, mit welchen technischen Mitteln die Bodenprobleme gelöst werden könnten und welche Konsequenzen dies für den zu erwartenden Verkaufserlös hat. Ergebnisse sollen in vier bis sechs Wochen vorliegen, erklärte die Verwaltung.

"Immerhin ist es für potenzielle Bauherren ja wichtig zu wissen, ob auf sie zusätzliche Kosten zukommen", sagte Bezirksbürgermeister Westkämper. Nun gelte es abzuwarten, welche finanziellen Auswirkungen das noch ausstehende Teilgutachten ergebe. Westkämper hatte sich in der Vergangenheit vehement für einen Erhalt des Stadions am Rande der Ohligser Heide eingesetzt. Die Befürworter des Abrisses hatten aber entgegengehalten, Kosten für notwendige Sanierungen sowie Unterhaltungskosten könnten von der klammen Stadt nicht mehr aufgebracht werden.

(RP/rl)
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