Nach Missbrauch in Lügde Stabstelle Kindesmissbrauch im NRW-Innenministerium nimmt Arbeit auf

Düsseldorf/Lügde · Nach dem Missbrauchsfall von Lügde hat am Mittwoch im NRW-Innenministerium die neue Stabstelle Kindesmissbrauch ihre Arbeit aufgenommen. Missbrauch von Kindern soll so besser bekämpft werden können.

Fotos: Campingplatz in Lügde Tatort in Fällen von Kindesmissbrauch
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Campingplatz in Lügde Tatort in Fällen von Kindesmissbrauch

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Nach Angaben eines Sprechers ist die Gruppe um Kriminaldirektor Ingo Wünsch direkt Innenminister Herbert Reul (CDU) unterstellt. Wünsch war zuletzt als Sonderermittler bei der Kreispolizei in Lippe eingesetzt und sollte dort nach verschwundenen Datenträgern suchen.

Reul hatte bereits im Februar angekündigt, die Bekämpfung von Kindesmissbrauch professionalisieren zu wollen. Dabei soll der dreiköpfige Stab mit Wünsch an der Spitze strukturelle Defizite bei den Ermittlungen systematisch aufarbeiten und Vorschläge machen, wie Kinderpornografie und sexueller Missbrauch von Kindern effektiver bekämpft werden können.

Auf dem Campingplatz im lippischen Lügde sollen über Jahre mindestens 40 Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren missbraucht und dabei gefilmt worden sein. Drei Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft, gegen vier weitere Beschuldigte wird wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material von dem Campingplatz oder Strafvereitelung ermittelt. Im Zuge der Ermittlungen war eine Reihe von Pannen bei der Polizei und in Jugendämtern bekannt geworden.

(ham/dpa)
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