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Verdacht der Baugefährdung Staatsanwaltschaft Köln ermittelt nach Erdrutsch in Blessem

Köln/Erftstadt · Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass gegen den Landrat des Landkreises Ahrweiler ein Ermittlungsverfahren läuft, hat auch die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren eingeleitet – allerdings gegen Unbekannt.

 Trümmer von Häusern liegen in der Nähe der Abrisskante in Erftstadt-Blessem.

Trümmer von Häusern liegen in der Nähe der Abrisskante in Erftstadt-Blessem.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Drei Wochen nach dem schweren Erdrutsch in Erftstadt-Blessem während der Flutkatastrophe in NRW hat die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Es gehe um den Verdacht der Baugefährdung im Zusammenhang mit der Havarie der Blessemer Kiesgrube, erklärte die Behörde am Freitag auf Anfrage. In der Stadt nahe Köln war in der Nacht zum 16. Juli der Boden nahe einer Kiesgrube am Fluss Erft weggerutscht, nachdem Starkregen bei der Flutkatastrophe die Grube geflutet hatte. Mehrere Gebäude wurden mitgerissen, es gab keine Toten.

Parallel werde die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen möglicher Versäumnisse von Verantwortlichen bei der Flutkatastrophe geprüft, erklärte eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft. Dafür müssten aber zunächst die komplexen Fakten und Zuständigkeiten der Flutkatastrophe aufgearbeitet werden. Dies werde sicherlich längere Zeit dauern.

Ähnlich äußerten sich Sprecher der Staatsanwaltschaften Bonn und Aachen. Auch in diesen Behörden gibt es derzeit keine förmlichen Ermittlungsverfahren gegen konkrete Beschuldigte. „Wir prüfen den Sachverhalt ergebnisoffen“, sagte ein Sprecher der Behörde in Aachen.

In Rheinland-Pfalz hatte die Staatsanwaltschaft Koblenz am Freitag die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Landrat des von der Flutkatastrophe besonders betroffenen Landkreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), bekanntgegeben. Es gehe um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Abend des Hochwassers vom 14. Juli, teilte die Behörde am Freitag mit.

Die Zahl der Todesopfer im Ahrtal liegt mittlerweile bei 141, noch immer werden 17 Menschen vermisst. In Nordrhein-Westfalen gab es bei dem Jahrhundert-Unwetter Mitte Juli 47 Todesopfer. Hinzu kamen enorme Sachschäden.

(bora/dpa)
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