Keine klare Wetterprognose für NRW Spargelbauern fürchten frostige Ostern

Düsseldorf · Die Experten können noch keine klare Prognose für das Osterwetter abgeben. Sicher ist nur: In den kommenden Nächten gibt es noch einmal verbreitet Bodenfrost. Die Spargelbauern brauchen aber sonnige Tage.

Keine klare Wetterprognose für NRW: Spargelbauern fürchten frostige Ostern
Foto: istockphoto/ Lehner

Es wird noch einmal kalt in weiten Teilen des Landes. In den kommenden Nächten droht in NRW verbreitet Bodenfrost. Schon in der Nacht zu morgen gehen die Temperaturen runter bis auf null Grad. Empfindliche Pflanzen auf der Terrasse und im Garten sollten daher geschützt werden, rät Andreas Klopsch vom Bilker Gartencenter in Düsseldorf. "Am besten ist es, die Pflanzen geschützt hinzustellen, damit sie nicht direkt im Wind stehen. Wenn das nicht möglich ist, empfiehlt es sich, Folie oder Fließ über die Pflanzen zu stülpen." Sommerpflanzen können mit Temperaturen um die fünf Grad umgehen, Frühlingsgewächse wie Stiefmütterchen, Hornveilchen, Osterglocken und Tulpen ertragen durchaus ein wenig Frost.

Was das Wetter für die kommenden Tagen angeht, sind sich die Experten weitestgehend einig: Während es heute tagsüber vereinzelt Schauer bei zehn bis 13 Grad gibt, wird es ab morgen schon wieder freundlicher. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kann es dann entlang des Rheins bis zu 16 Grad warm werden, übermorgen klettern die Temperaturen dann sogar auf bis zu 19 Grad. Doch dann ziehen auch Tiefausläufer nach NRW. Der DWD rechnet daher für die Ostertage mit wechselhaftem Wetter.

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Foto: dpa, Marius Becker

Der Wetterdienst Meteomedia will sich für das Osterfest hingegen noch nicht festlegen. "Nach jetzigem Stand kann es über Ostern zwölf Grad und Schauer, oder bis zu 23 Grad und Sonne geben", sagt Meteorologe Andreas Neuen. Dass die Prognosen über zehn Grad auseinandergehen, liegt an zwei konkurrierenden Wetterlagen: Auf der einen Seite entwickelt sich über Frankreich ein Tiefdruckgebiet, über Skandinavien hingegen ein Schönwetterhoch. "Das Osterwetter hängt davon ab, ob das Tief aus Frankreich zu uns vordringt und stark genug wird, um das Hochdruckgebiet zu verdrängen. Dann wird das Wetter über die Ostertage wechselhaft und kühl. Hält sich hingegen das Hoch über Polen und das Tief löst sich schon über Frankreich auf, dann gibt es sonnige Tage", erläutert Neuen. Solche "Kämpfe der Luftmassen" seien für diese Jahreszeit typisch.

Während sich wohl die meisten über sonnige Ostertage freuen dürften, käme den Landwirten ein wenig Regen sehr gelegen. Die langanhaltende Trockenheit dieses Frühjahr macht den Bauern zu schaffen. "In den vergangenen Monaten hat es viel zu wenig geregnet. Inzwischen deutet sich sogar eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit an", sagt Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer NRW. Nach Angaben von Meteomedia sei schon der Monat März im Westen und Südwesten viel zu trocken gewesen. Von Düsseldorf über Trier bis nach Saarbrücken waren nur 13 bis 16 Prozent des normal üblichen Regensolls gefallen.

Dazu schien die Sonne überdurchschnittlich viel und die Temperaturen lagen zeitweise extrem hoch, was eine Austrocknung der Böden förderte. "Im Moment ist es noch überall grün, aber die Pflanzen brauchen jetzt nach und nach die Wasservorräte im Boden auf", erläutert Rüb. Die Spargelbauern können sich hingegen über gute Erträge freuen. "Die Saison ist sehr gut angelaufen. Wenn es über Ostern wieder sonnig wird, sprießt der Spargel weiter."

Auch die Spargelkontrolleure sind bereits im Einsatz. Im Auftrag des NRW-Umweltministeriums kontrollieren die kommunalen Ordnungs- und Verbraucherschutzämter Spargelproben auf Wochenmärkten, bei fahrenden Händlern und auf Feldern auf ihre Herkunft. Die Proben werden dann durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe mit Hilfe der sogenannten Stabil-Isotopenmessungen untersucht. Dieses Verfahren zeigt genau an, in welchem Boden der Spargel gewachsen ist: Denn das Verhältnis bestimmter Isotope - zum Beispiel von Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff - lässt direkte Rückschlüsse auf das Herkunftsgebiet eines pflanzlichen Lebensmittels zu.

(RP)
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