Gemeinschaftlicher Anbau boomt Solidarität auf dem Acker

Kaarst · Vielen Menschen wird immer wichtiger, dass ihr Gemüse aus der Region und ökologischem Anbau stammt – ehrenamtliche Erntehilfe und solidarische Verteilung inklusive. Verstärkt hat diesen Trend der ungewohnte Anblick manch leeren Supermarktregals zu Beginn der Corona-Krise.

 Vereinsmitglieder wie Bettina Strunk (l.) helfen den Gärtnern um Anika Füger (r.) regelmäßig beim Ernten.

Vereinsmitglieder wie Bettina Strunk (l.) helfen den Gärtnern um Anika Füger (r.) regelmäßig beim Ernten.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Auf einem Stück Ackerland in Büttgen bei Kaarst gibt es an diesem heißen Nachmittag kein Entkommen vor der Sonne. Die sechs Frauen, die gerade dabei sind, Buschbohnen zu ernten, scheint das nicht weiter zu stören. Sie schäkern und verstehen sich blendend. Freitag ist beim Verein Solidarische Landwirtschaft Düsseldorf (Solawi) Erntetag. Vier Mitglieder helfen heute freiwillig den beiden Gärtnerinnen dabei, Zucchinis, Blumenkohl, Tomaten oder Bete vom Feld zu holen. Eine von ihnen ist Bettina Strunk. Seit zwei Jahren sucht die freiberufliche Designerin auf dem Acker hin und wieder einen Ausgleich zum Berufsalltag: „Hier weiß ich, wo was herkommt und kann partizipieren“, sagt sie. Mit der Zeit habe sich ihre Sicht auf Lebensmittel verändert: „Wenn etwas schlecht wird, tut es umso mehr weh, denn ich weiß, welche Arbeit dahintersteckt.“