Neue Statistik So viele Väter nehmen in NRW Elterngeld in Anspruch
Düsseldorf · Jahr für Jahr steigt der Anteil der Väter, die Elterngeld in Anspruch nehmen, leicht an. Dabei gibt es regional aber große Unterschiede. Gelsenkirchen etwa ist bundesweit Schlusslicht, wie die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Aber wie sieht es in den anderen Städten und Kreisen der Region aus?
Was der Staat für Kinder ausgibt
Jena dürfte für die deutsche Politik das Vorbild in Sachen Elterngeld sein — zumindest rein statistisch. Denn der Erfolg der Maßnahme lässt sich hier besonders deutlich zeigen. In der thüringischen Stadt nimmt jeder zweite Vater Elterngeld in Anspruch, wie aus den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Herangezogen wurden dabei die Eltern der Kinder, die im Jahr 2012 geboren worden waren. Damit ist Jena erneut Spitzenreiter in der Bundesrepublik — und das inzwischen bereits seit 2008. Das Schlusslicht im bundesweiten Ranking kommt allerdings aus NRW. In Gelsenkirchen nahmen gerade einmal 10,5 Prozent der Väter das Elterngeld in Anspruch. Damit liegt die Stadt auch deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 29,3 Prozent.
Auch in Bezug auf die Bundesländer selbst steht NRW nicht am besten dar. Die rote Laterne hält hier zwar das Saarland mit einer Väterbeteiligung von 18,1 Prozent, doch das bevölkerungsreichste Bundesland landet direkt davor mit einem Anteil von 21,4 Prozent. Am meisten nahmen dagegen die Väter in Sachsen (38,2 Prozent) und in Bayern (38,1 Prozent) das Elterngeld in Anspruch. Die Statistik zeigt aber auch, dass die Zahlen nicht nur von Bundesland zu Bundesland schwanken, sondern auch von Stadt zu Stadt und Kreis zu Kreis, wie etwa der Blick nach NRW zeigt.
Münster Spitzenreiter in NRW beim Väteranteil
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Während etwa Gelsenkirchen den niedrigsten Wert in NRW aufweist in Bezug auf die Väterbeteiligung beim Elterngeld, liegt die Stadt Münster deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Hier nahmen 35,1 Prozent der Väter Elterngeld in Anspruch. Münster ist damit laut den Statistikern auch die einzige Stadt in NRW, in der mehr als 30 Prozent der Väter Elterngeld bezogen.
In der Region sind Köln und Leverkusen mit einem Väteranteil von je 28,6 und 26,2 Prozent Spitzenreiter, gefolgt vom Rheinisch-Bergischen Kreis mit 25,1 Prozent. In Düsseldorf erhielten 22,9 Prozent der Männer, die im Jahr 2012 Väter wurden, Elterngeld. Einen Wert von knapp über 20 Prozent weisen zudem Mettmann und der Rhein-Kreis Neuss aus. Knapp dahinter folgen Viersen (19,8 Prozent), der Oberbergische Kreis (19,6 Prozent), Krefeld (18,6 Prozent), Wesel (18,4 Prozent), Kleve (16,7 Prozent) und Solingen (16,2 Prozent).
Aber es gibt auch Städte und Kreise in der Region, in der noch weniger Väter Elterngeld in Anspruch nehmen. Um den Wert von 15 Prozent positionieren sich demnach Mönchengladbach mit 15,6 Prozent, Duisburg mit 14,4 Prozent und Remscheid mit 14,3 Prozent.
Durchschnittlich gab es monatlich in NRW 882 Euro
Regionale Unterschiede beim Elterngeld gibt es aber nicht nur in Bezug darauf, wie viele Väter und Mütter (bundesweit 96 Prozent) es in Anspruch nahmen, sondern auch bezüglich der Höhe des Elterngeldes. Der bundesweite Durchschnitt lag bei den Frauen und Männern, die 2012 Eltern wurden, bei 803 Euro pro Monat, der Elterngeldanspruch von Vätern mit durchschnittlich 1231 Euro monatlich mehr als ein Drittel über dem der Mütter, die vor der Geburt arbeiten waren (883 Euro).
In NRW lag der durchschnittliche Anspruch von Müttern auf Elterngeld bei 882 Euro pro Monat. Der niedrigste Wert lag im Landkreis Höxter mit 768 Euro, der höchste in Düsseldorf mit 1067 Euro. Bei den Vätern lag der durchschnittliche Wert bei 1250 Euro. Schlusslicht ist hier Mönchengladbach mit monatlich 1099 Euro, Spitzenreiter der Rhein-Kreis Neuss mit 1364 Euro.
