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Kriminalstatistik für NRW So sicher ist es in Ihrer Stadt

Düsseldorf · Wie sicher sind die Städte in NRW? Antworten gibt es in der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2016, die am Montag vorgestellt wurde. Wir haben uns die Ergebnisse angesehen.

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Foto: RP-Grafik

Raub, Einbrüche, Vergewaltigungen, Betrug - die Polizeiliche Kriminalstatistik gibt Aufschluss über die Entwicklung der Verbrechen in Deutschland und den einzelnen Bundesländern.

Demnach blieb die Gesamtzahl der Straftaten bundesweit nahezu unverändert: Im Vergleich zu 2015 stieg sie im vergangenen Jahr minimal an, von 6,33 auf 6,37 Millionen Fälle. In NRW ging sie dagegen leicht zurück. Wurden 2015 noch 1.517.448 Fälle erfasst, waren es 2016 noch 1.469.426. Damit führt das bevölkerungsreichste Bundesland die Statistik dennoch an. Auf Platz zwei folgt Bayern mit 882.473 erfassten Kriminalfällen im Jahr 2016 (2015 waren es 805.915 erfasste Fälle).

Aufschlussreich ist der Blick auf einzelne Städte. Im Bericht werden deutsche Städte ab 200.000 Einwohnern genauer analysiert. Oberhausen beispielsweise liegt mit 8.204 Verbrechen pro 100.000 Einwohner auf Platz drei der sichersten Städte in Deutschland. Platz 1 belegt München mit 7.909 Fällen pro 100.000 Einwohner. Platz 2 Augsburg mit 7.988 Fällen auf 100.00 Einwohner. Die zweitsicherste Stadt in NRW ist Bielefeld, gefolgt von Mönchengladbach. Auffällig ist, dass die Stadt Aachen zu den unsichersten Städten des Bundeslandes gehört.

Häufigkeit der Kriminalfälle in NRW-Städten (ab 200.000 Einwohner) im Jahr 2016 je 100.000 Einwohner:

  1. Köln: 13.123
  2. Dortmund: 12.756
  3. Aachen: 12.227
  4. Düsseldorf: 11.686
  5. Duisburg: 10.955
  6. Bonn: 10.895
  7. Wuppertal: 10.528
  8. Essen: 10.478
  9. Krefeld: 10.025
  10. Bochum: 9.664
  11. Gelsenkirchen: 9.359
  12. Münster: 9.509
  13. Mönchengladbach: 8.494
  14. Bielefeld: 8.414
  15. Oberhausen: 8.204

Bundesweit wurden 2016 etwas mehr als die Hälfte aller Kriminalfälle aufgeklärt, die Quote lag mit 56,2 Prozent etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Ähnlich stand es in NRW, hier wurden im gleichen Zeitraum 50,7 Prozent der Fälle aufgeklärt. Damit lag das Bundesland auf Platz vier der Länder mit der niedrigsten Aufklärungsquote.

Am schlechtesten schnitt Berlin mit 42 Prozent Aufklärungsquote ab (568.860 erfasste Fälle), gefolgt von Hamburg (44,8 Prozent von 239.230 erfassten Fällen) und Bremen (48,4 Prozent von 91.904 erfassten Fällen). Die höchste Aufklärungsquote verzeichnete Bayern mit 65,9 Prozent von 882.473 erfassten Fällen.

Innerhalb von NRW sticht Bielefeld mit der höchsten Aufklärungsquote heraus. In Münster dagegen werden die wenigsten Fälle gelöst.

Für die einzelnen Städte in NRW (ab 200.000 Einwohner) ergibt sich demnach folgende Aufklärungsquote 2016:

  1. Bielefeld: 58,1 Prozent (Gesamtzahl der Fälle: 28.494)
  2. Duisburg: 55,1 Prozent (54.023)
  3. Krefeld: 54,1 Prozent (22.621)
  4. Essen: 53,5 Prozent (61.450)
  5. Bochum: 53,4 Prozent (35.357)
  6. Oberhausen: 53,2 Prozent (17.419)
  7. Dortmund: 53 Prozent (76.259)
  8. Mönchengladbach: 51,9 Prozent (22.182)
  9. Wuppertal: 51,5 Prozent (37.021)
  10. Gelsenkirchen: 51,1 Prozent (24.434)
  11. Bonn: 49 Prozent (35.067)
  12. Aachen: 48,5 Prozent (31.798)
  13. Köln: 47,4 Prozent (145.821)
  14. Düsseldorf: 46 Prozent (77.929)
  15. Münster: 43,7 Prozent (29.738)

Die Aufschlüsselung der Aufklärungsquoten zeigt zudem, dass Raubdelikte, Diebstähle und Sachbeschädigung bundesweit die größte Herausforderung für die Polizei darstellen. In NRW bestätigt sich dieses Bild. So wurden in Düsseldorf 92,3 Prozent der Fälle von Mord und Totschlag aufgeklärt, aber nur 32 Prozent der Raubdelikte und sogar nur 9,7 Prozent der Diebstähle unter erschwerenden Umständen (aufbrechen von Schlössern, Nutzen eines falschen Schlüssels, etc.). Ähnlich stellt sich der Trend laut Kriminalstatistik auch in anderen Städten von NRW wie Köln, Aachen oder Dortmund dar.

Allerdings steht die Aussagefähigkeit der Kriminalstatistik immer wieder in der Kritik. Ein Grund ist, dass vor allem jene Tatverdächtige einbezogen werden, um die sich die Polizei gerade kümmert. In manche Zahlen wurden außerdem Kriminalfälle aus vorherigen Jahren einberechnet, die erst 2016 gelöst wurden. Außerdem kann die Fallzahl und Aufklärungsquote gerade in kleinen Städten schnell einen Hochpunkt erreichen, wenn auf einen Schlag eine größere Zahl Tatverdächtiger festgenommen wurde.

Auch die Täter selbst wurden in der Statistik auf Alter und Geschlecht analysiert. Wie sich zeigt, begehen bundesweit vor allem Männer im Alter zwischen 21 und 59 Jahren Straftaten. So sind in NRW von 494.885 Tatverdächtigen 75,7 Prozent männlich, 24,3 Prozent weiblich. Und 59,5 Prozent dieser Männer und 18,8 Prozent der Frauen sind zudem über 21 Jahre alt.

(ham)
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