Lagebild Rockerkriminalität NRW „Der Einsatz von Schusswaffen ist immer möglich“

Duisburg · Die Lage im Rockermilieu hat sich seit dem „Duisburger Rockerkrieg“ vor rund zehn Jahren trotz Polizeidrucks alles andere als entspannt. Es gibt heute mehr Gruppierungen und Mitglieder; auch verschmelzen Clans und Rockergruppen zunehmend, wie eine aktuelle Bewertung des Landeskriminalamtes für unsere Redaktion zeigt.

 Polizisten sichern in Duisburg den Marktplatz, auf dem es zu einer Schießerei zwischen Rockern und Clan-Mitgliedern gekommen ist.

Polizisten sichern in Duisburg den Marktplatz, auf dem es zu einer Schießerei zwischen Rockern und Clan-Mitgliedern gekommen ist.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es ist 6 Uhr am Mittwochmorgen, als die Spezialeinheiten der Polizei zeitgleich in Krefeld, Meerbusch und in Städten in Rheinland-Pfalz Mitglieder der Hells Angels in ihren Wohnungen und Häusern überraschen. Sie sind gekommen, um sieben richterliche Durchsuchungsbefehle zu vollstrecken. Der Vorwurf gegen die Rocker lautet etwas sperrig: „Zuwiderhandlung gegen Verbote nach dem Vereinsgesetz.“ Hintergrund: Durch eine Gesetzesverschärfung vor zwei Jahren ist es verboten, Kutten mit Emblemen von verbotenen Rockergruppierungen zu tragen.