Thema der Session

Hubert Koch, Vorsitzender des Kölner Literatenstammtischs: "Das wird natürlich die Schweinegrippe. Schon allein, weil die Karnevalsvereine befürchten, dass im Fall einer Pandemie Sitzungen abgesagt werden müssen. Das würde den Ruin vieler Vereine bedeuten. Zudem bekommt das Motto der Session ,In Kölle jebützt' unter dem Vorzeichen der Grippe eine ganz eigene Bedeutung."

Willi Kleuser, Sitzungspräsident des Mönchengladbacher Karnevalsverbands: "Außer der Schweinegrippe werden die Themen der Session die neuen politischen Verhältnisse in Berlin sein. Die Kölner werden sich sicherlich mit dem Einsturz des Stadtarchivs beschäftigen."

Sepp Esser gestaltet das Programm der Düsseldorfer Prinzengarde. "Schweinegrippe ist jedenfalls nicht das Thema — das können die Leute doch schon nicht mehr hören. In Düsseldorf würde ich auf Fortuna setzen und die Dauer-U-Bahn-Baustelle in der Stadt."

Hans Grüntjens ist Geschäftsführer des Festkomitees Gocher Karneval. "Politisch steckt am meisten in dem Thema ,Finanzkrise', auch die neue Regierungsmannschaft in Berlin wird eine Rolle spielen."

Junge Büttenredner

Koch: "Große Klasse ist Martin Schopps, Sohn von ,Rumpelstilzchen' Fritz Schopps. Der hat mit seinen Imitationen anderer Karnevalisten einen ganz eigenen Stil gefunden."

Kleuser: ",Blötschkopp' Marc Metzger hat sich zwar längst etabliert. Aber die Art und Weise, wie er mit dem Publikum spielt, ist nach wie vor einmalig."

Esser: "Die Entdeckung des Jahres ist Jörg Runge als ,Tuppes vum Land'. In seiner freien Reimrede nimmt er gerne mal Karnevalsfunktionäre auf die Schippe."

Grüntjens: "Neulich habe ich in Mainz Tobias Mann gehört. Der hat ein wahnsinnig breites Spektrum an Themen und ist überdies noch musikalisch. Den würde ich gerne mal verpflichten."

Der große Karnevalshit

Koch: Vielversprechende neue Bands sind die ,Kölsche Bengels' und ,Overbeat'. Aber einen Hit sehe ich momentan noch nicht."

Kleuser: "Alles von den Bläck Fööss, Paveiern, Räubern, Höhnern, Brings und Rabauen."

Esser: "Toll ist ,Schade' von den Räubern. Das Lied habe ich zweimal gehört, und schon geht es mir nicht mehr aus dem Kopf."

Grüntjens: ",Sing, Kölsche Jong, sing' von den Räubern und ,Schenk mir dein Herz' von den Höhnern — diese beiden Lieder haben sicher das Zeug zum Hit."

Top-Sitzungen

Koch: "Alles, was im Gürzenich stattfindet, gehört dazu. Allein die prachtvollen Dekorationen sind einen Besuch wert. Und in diesem Jahr ist es auch noch leicht, an Karten zu kommen. Die Preise zum Beispiel für die Sitzung der Blaue Funken am 15. Januar: ab 40 Euro (bei www.rp-ticket.de).

Kleuser: "Bei der ,Lachenden Kölnarena' treten nur erstklassige Leute auf. Die Atmosphäre mit bis zu 10 000 Zuschauern ist einmalig. Zudem kann man sich selbst Speisen und Getränke mitbringen (ab 28,70 Euro bei www.rp-ticket.de)."

Esser: "Eine sichere Bank ist der ,Närrische Dienstag' beim AVDK (Ticket-Bestellung: Tel. 0211 350288, bis 17 Uhr). Zu empfehlen ist auch die Sitzung der KG Regenbogen am 14.11. (59 Euro, nur noch wenige Karten). Schwule und Lesben können toll feiern."

Grüntjens: "Im Gürzenich muss man mal gewesen sein. Ich würde aber auch gerne mal eine Stunksitzung oder den Geierabend besuchen. Leider bin ich noch nie dazu gekommen."