NRW So hat die Region gewählt

Die Beteiligung an der Europawahl ist in NRW besonders niedrig, liegt noch unter dem - mit 42 Prozent ohnehin schon auf dem Tiefstand angekommenen -Bundesdurchschnitt. Wir haben die Ergebnisse in den Kreisen und kreisfreien Städten zusammengefasst.

 Um 19.50 Uhr lag das erste Ergebnis aus der Region vor.

Um 19.50 Uhr lag das erste Ergebnis aus der Region vor.

Foto: ddp, ddp

Düsseldorf Auch bei der Europawahl geht der Trend in Düsseldorf zur bürgerlichen Koalition. Aber wirklich freuen können sich nur die Liberalen, die sich gegenüber 2004 von 9,9 Prozent auf 15,2 überdeutlich steigern konnten. Weniger rosig die Stimmung bei der Union: Die CDU sackte von 41,2 Prozent auf 36,5. Zwar blieben die Stimmen damit im bürgerlichen Lager, aber für die bevorstehende Kommunalwahl dürfte das keine gewünschte Ausgangsposition für die Christdemokraten sein. Die SPD gab nach dem schlechtesten Nachkriegsergebnis von 2004 auch diesmal noch Stimmen ab und fiel von 23 Prozent weiter runter auf 21,3 Prozent. Auch die Grünen verloren leicht und landeten bei 15,8 Prozent (16,2 in 2004). Die Linke kommt auf 4,6 Prozent, die REP auf 1,3 Prozent.

Mönchengladbach Die CDU verliert in Mönchengladbach überdurchschnittlich viele Stimmen, bleibt aber mit 39,1 Prozent (2004 waren es 49,8 Prozent) immer noch knapp über dem Bundesniveau. Von den Verlusten profitieren weder SPD (sie konnte sich lediglich von 19,8 auf jetzt 21,5 Prozent steigern), noch die Grünen (leichter Verlust von 11,6 auf 11,3 Prozent) oder die Linke. Vom Schwächeln der Großen profitierte im Wesentlichen nur die FDP: Sie legte um 6,8 Prozentpunkte zu und furh mit 16,4 Prozent ihr bestes Gladbacher Ergebnis aller Zeiten ein. Das Wahlergebnis ist enttäuschend für die großen Parteien und zeigt dennoch, dass Gladbach eine bürgerliche Stadt ist. Die katastrophale Wahlbeteiligung von 33,1 Prozent in 2004 steigerte sich leicht auf 35,6 Prozent, bleibt aber dennoch auf unterstem Niveau. Die niedrige Wahlbeteiligung verhalf jedoch weder der Linken (mit 4,8 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt), noch den Rechtsextremen (unter ein Prozent) zu mehr Stimmen.

Duisburg Die SPD bleibt in Duisburg bei der Europawahl stärkste Partei, obwohl sie nach den starken Verlusten 2004 auch diesmal wieder Stimmen einbüßen musste. Die Sozialdemokraten fielen von 35,6 auf 35,1 Prozent. Allerdings konnte die CDU nicht näher heranrücken. Hatte sie das 2004 mit 33,4 Prozent fast geschafft, verlor sie nun fast fünf Prozentpunkte und landete auf 28,5 - also unter der 30-Prozent-Marke. Die Liberalen steigerten sich um drei Prozentpunkte auf 8,4, die Grünen blieben konstant mit 11,3 (11,2) Prozent. Die Linke kam in Duisburg auf 7,6 Prozent. Die REP kam auf 1,6, die Tierschutzpartei auf 1,2 Prozent.

Leverkusen Die CDU kommt in Leverkusen auf 36,9 Prozent, die SPD auf 25,4, die Grünen auf 12,7, die FDP auf 13,2 und die Linke auf 4,3 Prozent. Damit müssen die Christdemokraten auch nach der Europawahl 2004 wieder leichte Verluste hinnehmen (42,8 Prozent in 2004), auch die SPD ist nach ihrem tiefen Fall auf 26,6 Prozent weiter abgerutscht.

Solingen Über die Fünf-Prozent-Marke kam die Linke laut dem vorläufigen Wahlergebnis in Solingen: 5,7 Prozent. Die CDU kommt auf 35,7 Prozent, die SPD auf 23,9, die Grünen auf 12,4 und die FDP auf 14,2 Prozent. Die CDU muss damit starke Verluste in Kauf nehmen, 2004 erreichte sie noch 43 Prozent.

Remscheid Das Remscheider Ergebnis bleibt ohne Überraschungen. Die FDP ist hier tradtionell stark und erreicht mit 14,3 Prozent ein besonders gutes Ergebnis. Die SPD liegt mit 25,5 Prozent besser als im Bundestrend und hat absolut sogar mehr Stimmen geholt als vor fünf Jahren. Die Union verliert mit 35,8 Prozent fast sieben Punkte.

Krefeld Die CDU hat in Krefeld stärker als im Bundestrend verloren: Die Christdemokraten büßten sieben Prozentpunkte ein und rutschten von 44,4 Prozent in 2004 auf 37,5. Die SPD hat nahezu das Ergebnis von 2004 gehalten: 23,5 Prozent (23,3). FDP (13,8) und Grüne (13,6) sehen sich als klare Gewinner. Die Linke kommt auf 4,6 die Tierschutzpartei auf ein Prozent.

Kreis Viersen Ganz leicht zulegen und das schlechte Ergebnis von 2004 minimal verbessern konnten die Sozialdemokraten im Kreis Viersen. Sie erreichten 20 Prozent, 2004 landeten sie bei 19,7. Die CDU kommt auf 43,3 und hat damit deutlich verloren (2004: 51,4 Prozent). Die Grünen kommen auf elf, die FDP auf 15,3 und die Linke auf 3,9 Prozent.

Kreis Heinsberg Auch im Kreis Heinsberg konnte die SPD sich minimal verbessern, dort erreichte sie 21,3 Prozent (gegenüber 19,9 in 2004). Einen Verlust von 8,5 Prozentpunkten kassierte die CDU, die bei 47,7 Prozent landete (2004: 56,2). Die Grünen erreichten 7,7 Prozent der Stimmen, die FDP 12,8. Die Linke kam auf 3,8 Prozent, die REP auf ein Prozent und die Tierschutzpartei auf 1,2 Prozent.

Kreis Wesel Das einst dominierende Rot im Kreis Wesel konnte auch fünf Jahre nach dem tiefen Fall bei der Europawahl 2004 nicht zur alten Leuchtkraft zurückfinden. Lediglich 0,4 Prozentpunkte konnten die Sozialdemokraten jetzt zulegen und landeten bei 30,9 Prozent. Abgebaut hat die CDU, die von 42,7 Prozent in 2004 auf 36,4 Prozent sank. Die Grünen landeten bei 10,5, die FDP bei 10,8 Prozent, die Linke kam auf 4,8, und die Tierschutzpartei landete bei einem Prozent.

Kreis Kleve Deutliche Verluste diesmal für die CDU im Kreis Kleve bei der Europawahl, sie rutschte unter die 50-Prozent-Marke auf 48,9 Prozent. Die SPD konnte ihren Absturz nicht ausgleichen und verbesserte sich lediglich um 0,6-Prozentpunkte auf 20,7 Prozent. Erneut zulegen konnte vor allem die FDP um 4,8 Prozentpunkte auf 12,6 und minimal die Grünen auf 9,3 Prozent. Die Linke erreichte drei Prozent.

Kreis Mettmann Die CDU holt im Kreis Mettmann 38 Prozent der Stimmen und bleibt trotz einem Verlust von sieben Prozentpunkten die stärkste Kraft. Die FDP kann mit 15,3 Prozent die Grünen von Platz drei verdrängen und ist der große Gewinner der Wahl. Die SPD kommt auf 22,9 Prozent und verliert zum Vorjahr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort