Zahlen des Innenministeriums Silvesternacht in NRW – Tatverdächtige kommen aus 25 Nationen

Düsseldorf · In NRW sind an Silvester Feuerwehrleute und Polizisten mit Raketen, Böllern und Flaschen beworfen worden. Das NRW-Innenministerium teilt nun mit, woher die Verdächtigen stammen.

 In der Silvesternacht wurden in NRW viele Rettungskräfte attackiert.

In der Silvesternacht wurden in NRW viele Rettungskräfte attackiert.

Foto: dpa/David Young

Die Hälfte der an Silvester ermittelten Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen hat keine deutsche Staatsbürgerschaft. „Es handelt sich um Personen mit insgesamt über 25 verschiedenen Staatsangehörigkeiten, zudem um Menschen mit doppelten Staatsangehörigkeiten. Das Verhältnis von Menschen mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit liegt etwa bei 50 zu 50“, teilte das NRW-Innenministerium mit. Demnach wurden landesweit 233 Personen in Gewahrsam genommen sowie 25 vorläufig festgenommen.

Bei den vorläufig festgenommenen oder in Gewahrsam genommenen Personen handelt es sich zudem zu über 95 Prozent um männliche Personen. Die Täter haben demnach unter anderem Sachbeschädigungen, tätliche Angriffe auf Polizeivollzugsbeamte und Raubdelikte begangen. „Ein Bezug zu Angriffen auf Einsatzkräfte lässt sich bei den Anlässen oftmals nicht eindeutig feststellen“, teilte das Innenministerium weiter mit.

Nach den brutalen Attacken auf Feuerwehrleute und Polizisten in der Silvesternacht hat sich eine Debatte entwickelt über mögliche Motive der Angreifer sowie der Frage, wie solche Taten zu verhindern sind. Neben Berlin war es auch in NRW-Städten wie Düsseldorf, Duisburg und Essen zu Ausschreitungen gekommen. In Bonn hätten laut Polizei mehrere Jugendliche Müllcontainer angezündet und anschließend die Feuerwehr bei ihrem Einsatz mit Pyrotechnik und Steinen beworfen. In Hagen hätten vermummte Täter eine Straßenbarrikade gebaut und angezündet - auch dort seien die eintreffenden Rettungskräfte mit Feuerwerk beworfen worden.

In Essen und Bochum wurden Polizisten selbst zur Zielscheibe, als sie verhindern wollten, dass sich Personengruppen gegenseitig mit Raketen beschießen. Insgesamt seien 250 mutmaßliche Täter in der Silvesternacht festgenommen worden, erklärte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Ich werde nie verstehen, warum man Polizisten, Sanitäter, oder Feuerwehrleute angreift, die für unser aller Sicherheit im Einsatz sind“, sagte Reul. „Bei den Randalierern hatten wir es offenbar ganz überwiegend mit jungen Männern in Gruppen zu tun, häufig mit Migrationshintergrund.“

(csh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort