Bonner Amtsgericht Seniorin lässt „Enkeltrick“-Betrüger in Falle tappen

Bonn · Mit detektivischem Spürsinn hat eine Seniorin zwei Betrüger in eine Falle tappen lassen und ihnen Haftstrafen eingehandelt. Die beiden hatten versucht, die 70-Jährige aus Bornheim mit dem sogenannten Enkeltrick reinzulegen.

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone. (Symbolfoto)

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Wie eine Sprecherin des Bonner Amtsgerichts am Freitag erklärte, wurde in dem Fall nun eine 32-Jährige wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs zu 16 Monaten Haft mit Bewährung verurteilt. Ein 44 Jahre alter Komplize hatte zuvor bereits 21 Monate Haft bekommen.

Die Seniorin hatte im November 2018 sofort durchschaut, dass sie betrogen werden sollte. Am Telefon meldete sich angeblich ihr Neffe, der für ein ersteigertes Haus 40.000 Euro von ihr brauchte, wie er sagte. Die Bank wolle ihm den Betrag nicht freischalten. Die Frau ließ sich auf das Spiel ein, informierte aber die Polizei, die mit einer Tüte kopierter 500-Euro-Scheine bei ihr vorstellig wurde.

Da der vermeintliche Neffe nicht persönlich das Geld abholen kam - angeblich war sein Auto gerade kaputt - wurde die 32 Jahre alte Angeklagte als angebliche Mitarbeiterin eines Notars vorgeschickt. Als die Seniorin die Tüte überreichen wollte, wurden die Betrügerin festgenommen, aber auch ihr Komplize, der im Auto wartete.

Laut Urteil sind die beiden Angeklagten, denen für ihre Dienste nur ein kleiner Lohn angeboten wurde, nur „Frontkämpfer“. Hinter ihnen stehe ein bundes- und europaweites Netzwerk.

(seda/dpa)
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