Zoopark Sechs Schwan-Küken vermisst

Düsseldorf · Im Zoopark herrscht schlechte Stimmung: Schwan Robbie ist aggressiv, reagiert mit zornigen Flügelschlägen, wenn ihm wer zu nahe kommt. Auch seine Partnerin Nicole ist sichtlich verstört. Die Parkbesucher, denen das Schwanenpaar seit Jahren ans Herz gewachsen ist, leiden mit ihnen. Denn innerhalb weniger Tage verschwanden alle sechs Küken der Schwäne.

Hofgarten: Schwarze Schwäne haben Nachwuchs
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Hofgarten: Schwarze Schwäne haben Nachwuchs

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Heide Figge, die in der Nähe wohnt, hat die Großfamilie ein paar Mal beobachtet. "Ich dachte gleich, das wird eng, mit so vielen Küken." Schließlich sei schon voriges Jahr der Nachwuchs von Robbie und Nicole aus dem Park ausquartiert worden. "Einer der Jungschwäne war auf eine Fensterbank geflogen, musste gerettet werden und wurde dann an den Rhein gebracht."

Dieses Jahr also waren es sechs Küken, die Mama Nicole auf der kleinen Insel im Teich ausgebrütet hatte. Für die Zoopark-Besucher eine echte Attraktion, wenn die Schwaneneltern ihrem Nachwuchs zeigten, wie man ans Ufer klettert. "Die Küken waren noch so klein, die rutschten immer wieder ab", sagt Heidi Figge. Und dann waren es plötzlich nur noch vier, dann zwei und schließlich waren alle weg.

Einen Fuchs als Übeltäter schließen die Parkbesucher aus. "Der würde wohl kaum auf die Insel schwimmen, wo die Schwäne schlafen. Und er kommt auch nicht drei Nächte hintereinander."

Das Gartenamt aber auch nicht, versichert Amtsleiter Manfred Krick. "Wir nehmen ganz sicher keinem Schwanenpaar die Küken weg", betont er. Denn natürlich weiß auch der Gartenamtschef, dass bei Tierschützern gemunkelt wird, es gäbe aus Sicht der Stadt zu viele Schwäne.

Krick weiß bloß von einem Fall im Hofgarten, von wo vor Jahren schon ein Schwan auf einen Attendorner See verlegt wurde, weil die Population zu groß geworden war. Doch das sei derzeit nicht so. Allerdings kontrolliert das Gartenamt die Zahl der Schwäne auch nicht und wacht auch nicht über den Nachwuchs, sagt Krick. "Das machen wir bei gefährdeten Arten und dazu gehört der Schwan nicht." Der Kükendieb könne ein Hund oder eine Katze sein, sagt er.

Tierschützer halten auch Kinder als Täter für möglich, "die finden die Küken süß und nehmen sie mit, ohne zu wissen, was sie damit anrichten".

(RP)
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