Duisburg Sechs Millionen Euro für die Bibliothek

Duisburg · Die Stadt lässt sich die Ausstattung der Zentralbibliothek rund 5,9 Millionen Euro kosten. Geplant ist unter anderem ein Literaturbistro.

 Beinahe täglich ist der Fortschritt auf der Großbaustelle an der Steinschen Gasse sichtbar. Ende des nächsten Jahres soll die Immobilie zum Innenausbau an die Mieter übergeben werden.

Beinahe täglich ist der Fortschritt auf der Großbaustelle an der Steinschen Gasse sichtbar. Ende des nächsten Jahres soll die Immobilie zum Innenausbau an die Mieter übergeben werden.

Foto: Ralf Hohl

Während die Arbeiten am Stadtfenster an der Steinschen Gasse sichtbar voranschreiten, beschäftigt sich die Politik nun mit geplanten Ausstattung der Bibliothek. Bekanntlich mietet die Stadt die Flächen für Stadtbibliothek und Volkshochschule an. Multi Development als Bauherr stellt aber nur eine Mindest-Infrastruktur in der Immobilie zur Verfügung — der Rest ist Sache der Stadt. Und die möchte zumindest die rund 300 000 Medien angemessen präsentieren, Selbstverbuchungsplätze installieren, internetfähige PC-Arbeitsplätze anbieten, an Informationstheken persönlich beraten und Veranstaltungen durchführen.

Die Stadtbibliothek soll künftig wie schon die Bezirksbibliotheken mit der sogenannten RFID-Technik ausgestattet werden. Nutzer können dann ihre Medien sowohl bei der Ausleihe als auch bei der Rückgabe an den Selbstbedienungsterminals verbuchen. Die Hard- und Software für RFID-Technik inklusive Sicherungsantennen, Buchsortier- und Kassenautomat schlägt mit rund 716 000 Euro zu Buche.

Das Foyer soll als attraktive Visitenkarte dienen und ist offen zum ersten Obergeschoss. Dort soll das neue Literaturbistro mit Küche eingerichtet werden, die übrige Fläche des Foyer-Obergeschosses wird multifunktional genutzt. Für Veranstaltungen wie Autorenlesungen soll eine versenkbare Bühne mit Licht- und Tontechnik eingebaut werden, dazu kommen fünf internetfähige Computer-Arbeitsplätze. Der Ausbau des Foyers kostet im Erdgeschoss 223 000, im oberen Bereich 412 000 Euro.

Der restliche Teil des ersten Geschosses ist für die Kinderbibliothek (einschließlich Elternbibliothek und Aktionsraum) sowie die Jugendbibliothek (inklusive "TeenPoint" und Schülerhilfen) vorgesehen. Die Kinderbibliothek soll rund 491 000 Euro kosten, die Jugendbibliothek 214 000 Euro.

Die Erwachsenenbibliothek muss sich mit den zwei Stockwerken der zweiten und dritten Etage auf insgesamt rund 2800 Quadratmeter beschränken. Die beiden Etagen sind die einzigen, die sich über den gesamten Gebäudekomplex von der Münzstraße bis über die Universitätsstraße hinaus erstrecken. Neben der Belletristik müssen hier Sachliteratur (Geografie, Recht, Wirtschaft, Medizin, Technik, CDs, Noten, Hörbücher und Filme auf DVD beziehungsweise Blue Ray präsentiert werden Hinzu kommen die Fach-, Themen- und Lernmediatheken.

Hier sollen aber nicht nur Medien in Regalen stehen. "Die Nutzung der Stadtbibliothek als Ort des Lernens und Arbeitens für Schule, Ausbildung, Studium und private Zwecke wird zunehmend wichtiger", heißt es in der Vorlage, mit der sich heute der Kulturausschuss beschäftigt. Geplant sind deshalb Einzel-, Doppel- und Gruppenarbeitsplätze inklusive IT-Infrastruktur und neuem Mobiliar, da das alte aus der jetzigen veraltet und teilweise defekt ist.

Die Möblierung kostet für die zweite Etage 644 000 Euro, für die dritte 729 000 Euro. Hinzu kommt die Historische Buchsammlung (259 000 Euro). In der vierten Etage ist neben Büros, Schulungs- und Sozialräumen (zusammen 398 000 Euro) auch noch das Schulmedienzentrum (144 000 Euro) geplant. Für "Spezialbedarf und Sonstiges" wurden noch einmal 670 000 Euro veranschlagt.

Weil die Elektroleitungen eine an Bibliothekserfordernisse angemessene Beleuchtung nicht zulassen, schlagen Lichtwellenleiter und die Technik für Voice over IP und WLan mit mehr als einer weiteren Million zu Buche. Die Kosten für die unabdingbar notwendigen Installationen trägt aufgrund der zwischen dem Immobilien Management und Multi Development abgeschlossenen Verträge die Stadt als Mieter und nicht der Investor.

Wie berichtet soll der Rohbau Ende 2013 stehen. Der aufwendige Innenausbau wird so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass die Eröffnung erst 2014 erfolgen kann. In Anpassung an den Baufortschritt ist eine Aufteilung der städtischen Finanzierung auf die Haushaltsjahre 2013 und 2014 notwendig.

(RP/rl/top)
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