NRW Schwere Vorwürfe gegen Pipeline-Baufirma

NRW · Die Unregelmäßigkeiten beim Bau der Kohlenmonoxid-Pipeline von Dormagen nach Uerdingen haben Mittwoch im Landtag hohe Wellen geschlagen.

Mahnwache gegen die CO-Pipeline
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Anders als angegeben habe das Bauunternehmen Wingas nicht die erforderlichen Bescheinigungen beantragt, dass die Pipeline-Trasse keine Bomben und Munition aus dem II. Weltkrieg in sich berge, nicht beantragt, hieß es. "Wingas hat gelogen", so der FDP-Politiker Holger Ellerbrock.

Abteilungsleiter Wolfgang Düren aus dem NRW-Innenministerium stimmte dieser Einschätzung ausdrücklich zu. Nachdem bei der Pipeline schon schmalere Schutzmatten und dünnere Rohre als angegeben verwendet und die Trassenführung an vielen Stellen verändert worden seien, sei nun "das Fass übergelaufen", so der Grünen-Politiker Johannes Remmel. Er forderte, das Projekt endgültig zu stoppen. Jeder Garagenbauer, der sich derartige Eigenmächtigkeiten erlaube, müsse mit Abriss rechnen, so Remmel. Auch für die CO-Pipeline müsse jetzt Schluss sein.

Staatssekretär Alexander Schink aus dem Umweltministerium versicherte, dass überall da, wo es erforderlich sei, nach Kampfmittelresten gesucht werde. Wenn dies mit technischen Mitteln nicht möglich sei, "dann wird aufgemacht". Auch Düren versicherte, es werde kein Kubikmeter Gas fließen, bevor nicht alles restlos geprüft sei. Das Projekt wie einen Garagenbau zu beenden, gehe nicht, betonte NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU). unter Hinweis auf das rechtsstaatliche Verfahren.

Pikant: Weil es nur wenige Rohrleitungs-Experten gibt, hat das mit dem Pipelinebau befasste Verwaltungsericht Düsseldorf die Bezirksregierung gebeten, kein neues Gutachten in Auftrag zu geben. Dies soll ermöglichen, die wenigen Fachleute "für die gerichtliche Beweiserhebung vorzuhalten".

(RP)
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