Krefeld Schornsteinfeger warnen vor Dohlen-Gefahr

Krefeld · Die Krefelder Schornsteinfeger ärgern sich immer häufiger über die Dohle, den "Vogel des Jahres 2012". Dohlen sind zwar eigentlich Höhlen- und Felsenbrüter, weichen aber auch in Krefeld in Ermangelung dieses Brutraums immer häufiger auf Schornsteine aus.

 Dohle auf dem Dach – Hausbewohner sollten achtsam sein.

Dohle auf dem Dach – Hausbewohner sollten achtsam sein.

Foto: de

"Dohlennester verstopfen Schornsteine und Abgasanlagen von der Mündung aus bis zu drei Metern und hindern somit die Rauch- und Abgase, ungehindert ins Freie zu entweichen", sagt Olaf Heidenfels, Kreisgruppentechniker der Krefelder Bezirksschornsteinfegermeister. Für den Menschen sei dies oft lebensbedrohlich: So könne hochgiftiges Kohlenmonoxid in die Wohn- und Schlafräume eindringen — dieses geruchs- und farblose Gas wird vom menschlichen Blut 200 mal schneller aufgenommen als Sauerstoff. Es droht somit eine Erstickung infolge Sauerstoffmangels im Blut.

Die grau-schwarze Dohle (Corvus monedula) gilt in vielen Gegenden Deutschlands als gefährdet. Laut Naturschutzbund wird der Bestand bundesweit auf 100 000 Brutpaare und in Nordrhein-Westfalen auf 45000 geschätzt.

"Dohlennester sind sehr stabil gebaut", sagt Ulrich Grüttner, Kreisgruppenvorsitzender Krefelder Schornsteinfegermeister. Das Öffnen der Schächte sei nur mit viel Aufwand möglich. Bewohner sollten bei Dohlenvorkommen achtsam sein und im Zweifel den Schornsteinfeger rufen.

(RP)
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