Kreis Wesel Schnitt durch die alte Brücke

Kreis Wesel · Am 3. Oktober wird die Demontage der Fachwerkbrücke bei Wesel beginnen – mit einem Trennungsschnitt in der Mitte. Derzeit liegen Alt und Neu nebeneinander. Für die Aktion wird der Rhein für die Schifffahrt gesperrt.

 An den Weseler Rheinbrücken gibt es wieder etwas zu sehen. An der alten Fachwerkbrücke ist – nach weiteren Vorarbeiten – ein Hilfsgerüst zum Abriss des alten Bauwerks angebracht.

An den Weseler Rheinbrücken gibt es wieder etwas zu sehen. An der alten Fachwerkbrücke ist – nach weiteren Vorarbeiten – ein Hilfsgerüst zum Abriss des alten Bauwerks angebracht.

Foto: ekkehart malz

Am 3. Oktober wird die Demontage der Fachwerkbrücke bei Wesel beginnen — mit einem Trennungsschnitt in der Mitte. Derzeit liegen Alt und Neu nebeneinander. Für die Aktion wird der Rhein für die Schifffahrt gesperrt.

Am nächsten Montag, 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, beginnt die endgültige Demontage der alten Rheinbrücke bei Wesel. Derzeit ist die Fachwerk-Brücke aus Stahl direkt neben dem eleganten Neubau zu sehen. Für die Leute vom Abriss-Team ist der Montag kein Feiertag, sondern der Beginn dafür, die Brücke in der Mitte zu zerschneiden. An den Enden wird das dann geteilte Stahlgerüst beschwert, damit es nicht in einer Wippenbewegung nach vorne in den Strom stürzen kann.

Brückenspäher auf der Lauer

"Es wird aber nichts Spektakuläres sein", so Wilhelm Kuypers, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW gestern. Denn: "Erst in den nächsten Wochen kann man dann beobachten, wie die beiden zerteilten Teile der Brücke an das jeweilige Ufer zurückgezogen werden." Auf diesen Moment warten die Brückenspäher, die auch den Neubau der Weseler Brücke beobachtet und vielfach dokumentiert haben, schon lange. Schließlich war die markante, liebgewonnene Fachwerk-Brücke über fünf Jahrzehnte zwar ein Provisorium über den Rhein, aber auch prägend für die Kreisstadt.

Warum wird sich die Säge ausgerechnet am Feiertag durch das Metall arbeiten? "Wir nutzen den Tag, weil dann nur wenige Schubverbände auf dem Rhein unterwegs sind. Der Strom muss wegen des Abrisses für die großen Frachter nämlich komplett gesperrt werden", so der Sprecher. Diese beliefern die Stahlwerke in Duisburg und fahren nämlich an Montagen nur selten. Die Aktion dauert am 3. Oktober von 7 bis 19 Uhr.

Teile auf dem Ponton

Ansonsten ist der Abriss aber darauf ausgelegt, die Schifffahrt möglichst wenig zu beeinträchtigen. Als erste Hälfte wird der rechtsrheinische Brückenteil zur Landseite hin ausgeschoben, wie die Planer ausbaldowert haben. Das dann überstehende Ende wird mit Mobilkränen abgebaut. Wenn die Brückenmitte den alten Strompfeiler erreicht, wird das restliche Stück auf einen Ponton, der neben dem Pfeiler schwimmt, umgelagert. An Land bleiben die Reste der alten Brücke auf einer auf Gerüsttürmen — sie werden gerade errichtet — stehenden Verschubbahn.

Der restliche Ausschub, wie die Fachleute sagen, erfolgt dann mit Hilfe besagter Pontons. Bis Ende November werden die Abrissarbeiten dauern. Wesel will mit einem kleinen Erinnerungsstück aus dem Fachwerk eine Art Brücken-Denkmal kreieren.

(RP/rl)
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