Erster Schnee in NRW Unfälle auf den Straßen, Freude auf den Pisten
Essen/Winterberg · Zugeschneite Skipisten, eisglatte Straßen: In NRW sorgen Schneefälle am dritten Advent für kurzzeitige Winterstimmung. Lange bleibt es aber nicht eiskalt: Der Deutsche Wetterdienst erwartet steigende Temperaturen. Am Montagmorgen muss aber noch mit Glätte gerechnet werden.
In Nordrhein-Westfalen haben erste Schneefälle pünktlich zum dritten Advent für zahlreiche Verkehrsunfälle auf den Straßen, aber auch für große Freude auf den Skipisten im Sauerland gesorgt. Während die Polizei Autofahrer zu besonderer Vorsicht aufruft, verzeichnen die Pistenbetreiber in Winterberg großen Andrang auf den ersten geöffneten Skipisten.
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) brachte eine von Westen nach Osten ziehende Kaltluftfront am frühen Sonntagmorgen in NRW stellenweise einige Zentimeter Schnee. Am meisten schneite es in Winterberg im Sauerland bei minus sieben Grad. Auch in Westfalen bildete sich bei minus drei Grad eine zentimeterdicke Schneedecke, wie eine DWD-Meteorologin sagte. Zur Nacht erwarten die Meteorologen zwar keine großen Niederschlagsmengen.
In ganz Deutschland müssen sich Autofahrer auch am Montagmorgen noch auf rutschige Straßen gefasst machen. Nach dem Niederschlag am Vorabend gibt es auf vielen Straßen überfrierende Nässe, warnte der Wetterdienst am frühen Morgen. Die Glättegefahr soll bis zum späten Vormittag abnehmen, weil dann die Temperaturen steigen sollen.
Der kurzzeitige Wintereinbruch sorgte stellenweise für Unfälle und Verzögerungen, die Polizei rief Autofahrer zu bedachtem Fahren auf. Auf der A61 zwischen Bergheim und Bedburg stand in Fahrtrichtung Mönchengladbach am Sonntagmorgen ein Lkw quer. Die Autobahn blieb zwischenzeitig vollgesperrt. Im Kreis Steinfurt meldete die Polizei sieben weitere durch die Schneeglätte verursachte Unfälle mit insgesamt drei Verletzten: In Schale kam nach Angaben eines Polizeisprechers eine 23-Jährige mit ihrem Auto von der glatten Fahrbahn ab. Sie prallte gegen einen Baum und wurde schwer verletzt.
In Winterberg im Sauerland macht der echte Schnee das Skivergnügen perfekt: Am Samstag haben dort die ersten Skipisten geöffnet. „Die Bedingungen sind ganz toll, besonders, weil zum Kunstschnee jetzt auch der Pulverschnee von oben kommt“, sagte eine Sprecherin der Wintersport-Arena. Bei Temperaturen um minus fünf Grad am Sonntag seien die Bedingungen für Wintersportfans optimal: „Die Stimmung auf den Pisten ist gut, die Leute sind schneehungrig“. Auch im Skigebiet Ruhrquelle können Wintersportler bereits rodeln oder Skifahren.
In den übrigen Skigebieten bleiben die Pisten zwar vorerst dicht, die Schneekanonen laufen aber schon seit Tagen fast überall auf Hochtouren, so die Sprecherin weiter. Die meisten Liftbetreiber müssten jede Stunde nutzen, um Schneeberge anzuhäufen und so Schnee für den Saisonstart vorzuproduzieren. In den kommenden Tagen sollen dann immer mehr künstlich beschneite Hänge präpariert und geöffnet werden. Die Chancen, dass in den Weihnachtsferien der offizielle Saisonstart fallen könne, stehen nach Angaben der Sprecherin gut.
Abgeschaltet werden die Schneekanonen jedoch vorerst nicht: Für die kommenden Tage erwartet der DWD schon wieder deutlich mildere Temperaturen, die landesweit über dem Nullpunkt liegen könnten.