Solingen Schellingstraße: Polizei sucht Brandstifter

Solingen · Nach dem Feuer in einem Mehrfamilienhaus an der Schellingstraße geht die Polizei nun von Brandstiftung aus. Anfangs hatte sie auch einen technischen Defekt nicht ausgeschlossen. Hinweise auf einen konkreten Tatverdächtigen gebe es aber nicht, teilt Polizeisprecherin Claudia Otto mit.

 Aus diesem Haus mussten 18 Menschen gerettet werden.

Aus diesem Haus mussten 18 Menschen gerettet werden.

Foto: Anja Tinter

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten in Wald 18 Personen aus dem Haus gerettet werden müssen, weil ihnen durch das stark verqualmte Treppenhaus der Fluchtweg versperrt war. Vier Menschen kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Das Feuer war im Keller gelegt worden. Zwei Mieterkeller brannten vollständig aus. Der Sachschaden wird auf 20 000 bis 30 000 Euro geschätzt.

Die Polizei fährt jetzt verstärkt Streife in dem Gebiet, in dem Brandstifter immer wieder zündeln. Die Anwohner begrüßen dies, wünschen sich aber auch nachts eine größere Präsenz der Ordnungshüter. Sie sind besorgt, weil nun zum dritten Mal in einem Wohnhaus ein Feuer gelegt wurde und in der Vergangenheit auch immer wieder Mülltonnen und Container in Flammen standen.

Nach Auskunft des Wohnungsbauunternehmens LEG, dem die Häuser an Schellingstraße, Schopenhauerstraße und Hegelring gehören, leben in den 354 Wohnungen der Siedlung etwa 900 Mieter. Die Arbeitslosigkeit sei sehr hoch, berichten die Bewohner. Trinkgelage und lautes Grölen bis spät in die Nacht seien mittlerweile die Regel. Kinder hätten Angst, sich alleine vor den Häusern aufzuhalten.

(RP)
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