Wetterphänomen aus der Wüste Saharastaub erreicht auch NRW

Düsseldorf · Ab Mittwoch könnte der Himmel etwas milchig erscheinen. Denn hohe Luftströmungen transportieren Staub aus Nordafrika nach Europa. Weil es am Donnerstag regnen soll, wird der Staub wohl Spuren auf Autos und Fensterscheiben hinterlassen.

 Saharasand kann sich bei Regen auf Autos bemerkbar machen.

Saharasand kann sich bei Regen auf Autos bemerkbar machen.

Foto: dpa

Bevor der Frühling sich wieder dauerhafter in NRW einnistet, weht noch etwas Staub aus der Sahara herüber. Während am Dienstag vor allem der Südwesten Deutschlands betroffen ist, könnte sich das immer wieder mal auftretende Phänomen am Mittwoch und Donnerstag auch auf die Mitte Deutschlands ausbreiten. „Ab Mittwoch Mittag steigt im Westen die Staubkonzentration in der Luft“, sagt Bernd Hussing, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. „Ob das allerdings besonders zu bemerken ist, lässt sich noch nicht sagen.“

 Möglicherweise erscheint der Himmel eingetrübter oder milchig, was sich auch auf die Temperaturen auswirken kann. So erwartet Hussing am Mittwoch frühlingshafte 17 bis 18 Grad im Rheinland, weil warme Luft aus dem Mittelmeerraum bis nach Deutschland strömt. „Durch den Staub könnte die Höchsttemperatur aber ein bis zwei Grad niedriger ausfallen“, sagt der Meteorologe. Zudem seien vormittags örtlich Nebel und Bodenfrost denkbar, der Tag starte also sehr verhalten. Je nach Staubdichte erscheinen dafür der Sonnenauf- und -untergang farbintensiver. Luftmassen aus Nordafrika, in diesem Fall Marokko, Tunesien und Algerien transportieren den Staub in der höheren Atmosphäre nach Europa. Wenn sich der Staub auch in Bodennähe absetzt, kann das Folgen für die Feinstaubbelastung in der Luft haben. 

 Am wahrscheinlichsten zu sehen sein wird dieser nicht immer rötliche, sondern oft auch graue oder gelbliche Staub am ehesten nach einem Regengebiet, das am Donnerstag etwa zur Mittagszeit NRW überqueren soll. „Je weniger es regnet, desto schmutziger werden dann Fensterscheiben und Autos sein“, sagt Hussing. Schüttet es kräftig, wird der Staub mit weggewaschen. Von sogenanntem Blutregen aber, also rötlich eingefärbtem Niederschlag, könne keine Rede sein. „Das ist Quatsch“, sagt Hussing. Mit der Fahrt in die Waschstraße sollte man auf jeden Fall bis Freitag warten. Ab dann bleibe es mindestens bis Montag wolkenlos, prognostiziert Hussing, mit Temperaturen um die 15 Grad. „Das fühlt sich dann richtig nach Frühling an.“

(jis)
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