Flughafen Weeze Ryanair: Acht neue Ziele im Sommer ab Weeze

Weeze · Michael O'Leary brachte persönlich gute Nachrichten zum Airport Weeze. Er lachte über Mitbewerber und schimpfte über Gebühren.

 Flughafen-Investor Herman Buurman (rechts) arbeitet erfolgreich mit Ryanair zusammen. Dessen Chef Michael O’Leary will Weeze treu bleiben.

Flughafen-Investor Herman Buurman (rechts) arbeitet erfolgreich mit Ryanair zusammen. Dessen Chef Michael O’Leary will Weeze treu bleiben.

Foto: Evers, Gottfried

Acht neue Strecken führt Ryanair zum Weezer Sommerflugplan ein — verteilt auf beinahe ganz Europa und darüber hinaus. Dass auch zwei aus dem vergangenen Jahr wegfallen, hätte Michael O'Leary lieber gar nicht erzählt. "Ich bin gekommen, um unsere neuen Ziele vorzustellen, nicht, um über Streichungen zu sprechen", witzelte der Ryanair-Chef, der am Dienstag persönlich zum Pressegespräch am Niederrhein-Airport gekommen war.

Nachdem es inzwischen auch in Köln-Bonn und künftig auch ab Dortmund Ryanair-Flüge gibt, war ein Bekenntnis zu Weeze sehr willkommen. O'Leary versicherte, dass sich seine Low-Cost-Airline am Niederrhein wohl fühlt. Was allerdings auch für die benachbarten Niederlande gilt. Insbesondere, da die Iren dort nicht mit der deutschen Ticketsteuer geärgert werden.

Die ist an allem schuld, was O'Leary nicht gefällt. Oder fast, denn den Iren ärgern alle Gebühren. Zum Beispiel solche, die in Budapest verlangt werden, weswegen Ryanair die ungarische Hauptstadt (anders als ab Eindhoven) von deutschen Flughäfen aus nicht mehr anfliegt. Auch Spanien erzürnt den Mann, dessen Unternehmen seit 28 Jahren erfolgreich am Markt ist, mit seinen hohen Flughafengebühren. Weil man für die beliebtesten deutschen Mittelmeerdestinationen aber auch höhere Preise nehmen kann, schluckt O'Leary diese Kröten. Dass Larnaca auf Zypern und das griechische Rhodos wegfallen, lässt sich verschmerzen — dafür kommen Paphos im Süden Zyperns und Korfu (das war schon bekannt) hinzu.

Mit 56 Sommer-Zielen ab Weeze guckt Flughafenchef Ludger van Bebber recht zuversichtlich in die Zukunft. Zumal wichtige "Rennstrecken" (Marketing-Mann Holger Terhorst) mit höherer Frequenz angeflogen werden: Nach Palma de Mallorca, Cagliari auf Sardinien, Ibiza, Malaga und zu weiteren beliebten Zielen fliegt Ryanair jetzt öfter. So können Reisende auch schöne Kurzreisen planen.

Interessant: Der "ethnische Verkehr", den hier lebende Ausländer nutzen, um in ihre Ursprungsländer zu reisen, wird deutlich ausgebaut. "Wir werden jetzt der größte Marokko-Flughafen in NRW", sagt Terhorst. Zu den auch touristisch gefragten Zielen Agadir, Marrakesch und Fez, die ebenfalls häufiger angeflogen werden, kommen nun Tanger im Norden (am Mittelmeer) und die algerische Grenzstadt Oujda im Osten des Maghreb-Landes hinzu.

Wer nicht so weit fliegen möchte, aber dennoch ein Warmwasserziel sucht, ist vielleicht mit Rijeka gut bedient. Seit den 70-er Jahren fahren nach Kroatien ungezählte Deutsche mit Auto und Wohnwagen. Mit dem Flugzeug geht's schneller — der Landeplatz liegt übrigens auf der Adria-Insel Krk. Bergerac im Süden Frankreichs ist für Wanderer, Kulturkenner und Rundreisende mit Spaß am Baden gleichermaßen attraktiv: Man ist schnell in Bordeaux oder Toulouse.

Freunde des Nordens brauchen nicht traurig zu sein: Ab April ist das norwegische Oslo an den Niederrhein angebunden. Vor einigen Jahren wurde bereits Oslo Torp angeflogen, jetzt ist es (näher an der Stadt gelegen) Oslo Rygge. Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist kaum mehr ein Geheimtipp. Sie gilt als Perle des Baltikums; ihre Altstadt ist Unesco-Weltkulturerbe.

Zu buchen sind die neuen Ziele, die ab Anfang April angeflogen werden, von heute an über die Internetseite www.ryanair.com

(top/jco)
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