Entscheidung der Kommission steht aus RWE-Chef würde bei abruptem Kohleausstieg auf Entschädigung klagen

Düsseldorf · Wenige Wochen vor der erwarteten Entscheidung der Kohlekommission für einen Ausstieg aus der Verstromung des Brennstoffs haut RWE-Chef Rolf Martin Schmitz auf den Tisch.

 Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender der RWE AG (Archivfoto).

Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender der RWE AG (Archivfoto).

Foto: Krebs, Andreas (kan)

"Sollte die Politik so einen abrupten Ausstieg beschließen, würde ich geltend machen, was man uns da antut", sagte der Manager in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview der "ZEIT". "Die Unternehmen würden enteignet – wie bei der Kernenergie. Und man müsste sie dafür entschädigen." Er glaube aber, dass man andere Losungen finden könne, um sich zu verständigen.

RWE steht seit Jahren wegen seiner Braunkohlekraftwerke in der Kritik von Umweltschützern. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission soll bis Ende des Jahres einen verbindlichen Fahrplan für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung vorlegen. Einige Experten rechnen damit, dass es bereits vor der Weltklimakonferenz Anfang Dezember in Polen eine Empfehlung der Kommission geben wird. Die Mitglieder der Kommission werden am 24. Oktober im Rheinischen Revier erwartet, nachdem sie sich in der vergangenen Woche ein Bild von der Kohleregion in der Lausitz gemacht hatten.

RWE ist bereits durch den gerichtlich verfügten Rodungsstopp im Hambacher Forst unter Druck. Auf die Frage, was es für die RWE-Angestellten bedeuten würde, wenn es im Hambacher Tagebau nicht mehr weitergehe, antwortete Schmitz: "An dem Tagebau hängen Kraftwerke und Veredlungsbetriebe und damit insgesamt 4600 Menschen, die Hälfte unserer Mitarbeiter in der Braunkohle. Die würden ihre Jobs verlieren."

(mro/REU)
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