Meerbusch Run auf Büdericher Schulen

Meerbusch · Mehr i-Dötzchen in Büderich, weniger in Osterath. Das Anmeldeverhalten der Eltern bringt die Prognose der Verwaltung durcheinander. Auffallend: Fast zehn Prozent der künftigen Büdericher Schüler sind jünger als sechs Jahre.

 Die i-Dötzchen der Mauritius-Schule: Die Büdericher Grundschule kann sich, ebenso wie die Brüder Grimm-Schule, als einzige Meerbuscher Grundschulen über steigende Anmeldezahlen freuen.

Die i-Dötzchen der Mauritius-Schule: Die Büdericher Grundschule kann sich, ebenso wie die Brüder Grimm-Schule, als einzige Meerbuscher Grundschulen über steigende Anmeldezahlen freuen.

Foto: Dackweiler

Gelegentlich könnte die Verwaltung gut eine Glaskugel gebrauchen, die die Zukunft vorhersagt. Speziell bei der Entwicklung der Schülerzahlen. Die Stadt erstellt dazu mehrjährige Prognosen, wie viele Kinder an welcher der neun Grundschulen in den Folgejahren angemeldet werden. Grundlage ist die Zahl der Schulpflichtigen und die Entwicklung der Vergangenheit.

In der Realität sorgen die Eltern jedoch für allerlei Überraschungen. So erleben die Büdericher Grundschulen einen ungeahnten Ansturm. Für das im Spätsommer beginnende Schuljahr 2012/13 sind für Mauritius-, Brüder Grimm- und Adam-Riese-Schule 207 i-Dötzchen angemeldet. Die Stadt war im Schulentwicklungsplan von lediglich 164 neuen Schülern ausgegangen. Es ergibt sich also ein Plus von 26 Prozent gegenüber der Prognose. Besonders groß ist das Interesse an der Mauritiusschule (66 Anmeldungen, zehn mehr als für das laufende Schuljahr). Da die Schule durch die Politik auf zwei Eingangsklassen festgelegt ist, musste sie sechs Schüler ablehnen. Auffällig findet Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage, dass 20 der demnächst in Büderich eingeschulten Kinder — also fast zehn Prozent — noch keine sechs Jahre alt sind. 15 kommen aus Nachbarstädten.

In Osterath sieht das Bild anders aus: Während sich im aktuellen Schuljahr 131 i-Dötzchen an Eichendorff-, Barbara-Gerretz- und Erwin-Heerich-Schule einfanden, sollen im Sommer lediglich 103 Kinder in Osterath erstmals die Schulbank drücken. In der dreizügigen Eichendorffschule wird es voraussichtlich zwei Eingangsklassen mit je 19 Schülern, in der Erwin-Heerich Schule nur noch eine Erste Klasse mit 26 i-Dötzchen geben.

In Lank geht die Schülerzahl leicht von 141 auf 133 Anmeldungen zurück. 79 Kinder zieht es zur Theodor-Fliedner-, 54 zur Pastor-Jacobs-Schule. Exakt in der Vertwaltungs-Prognose liegt übrigens die Strümper Martinusschule mit 69 Anmeldungen.

Bei den Daten handelt es sich um einen Zwischenstand, einige Kinder sind möglicherweise noch nicht (oder doppelt) angemeldet. Ein leichter Rückgang war schon aus statistischen Gründen zu erwarten, da im laufenden Schuljahr Kinder aus 13 Geburtsmonaten eingeschult wurden. Im kommenden Schuljahr werden wieder zwölf Monate die Grundlage sein.

Gespannt wartet man bei der Stadt darauf, wie die Landespolitik die Regeln zur Klassenbildung neu ordnet. Das soll noch in diesem Jahr passieren. So soll der Richtwert für die Schülerzahl pro Klasse sinken und die Berechnung der Zahl der Eingangsklassen pro Kommune verändert werden. Die Schülerprognosen der Verwaltung sollen dann 2012 den neuen Regeln angepasst werden.

(RP)
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