Tornado wütet in der Eifel „Er ist durchgefegt, kurz und heftig“

Roetgen · Am Tag nach dem Naturereignis wird klar: Es war ein Tornado, der durch Roetgen gefegt ist. Dächer sind abgedeckt, viele Häuser beschädigt und zum Teil unbewohnbar. Es gibt mehrere Verletzte. Nun muss aufgeräumt und repariert werden.

Fünf Verletzte und 35 beschädigte Häuser: Am Tag nach dem Tornado in der Eifelgemeinde Roetgen ist für die Einsatzkräfte das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar geworden. „Fünf Menschen sind leicht verletzt worden, vier von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen.

Nach dem Naturereignis am Mittwoch hatten die Einsatzkräfte zunächst von einem Verletzten berichtet. Außerdem wurden nach Feuerwehrangaben 35 Häuser beschädigt, zehn davon seien derzeit unbewohnbar.

Tornado in Roetgen bei Aachen: 30 Häuser abgedeckt, ein Mensch verletzt
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So verwüstet ist Roetgen nach dem Tornado

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Foto: dpa/Ralf Roeger

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigte am Donnerstag, dass es sich um einen Tornado handelte. „Solche Windhosen sind zwar selten, können aber immer mal wieder aufkommen“, sagte eine DWD-Sprecherin. Das Wetterphänomen weckt Erinnerungen: Im Mai 2018 fegte ein Tornado durch einen Ortsteil von Viersen und richtete einen Millionenschaden an.

Am Vormittag setzen 350 Einsatzkräfte die Aufräum- und Reparaturarbeiten in Roetgen bei Aachen fort. „Hier hat jeder Roetgener geholfen, das war wirklich toll“, sagte der Feuerwehrsprecher.

Der Tornado hatte in dem Ort an der Grenze zu Belgien Dächer abgedeckt. Zwei Häuser hätten kein Obergeschoss mehr, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Einsatzleitung am Mittwochabend. „Er ist durchgefegt, kurz und heftig“, beschrieb der Sprecher die Windhose. Schäden gebe es relativ konzentriert an zwei Straßen. Auch im Umland seien aber Bäume umgefallen. Durch umherfliegende Teile wurden Autos beschädigt.

In der Grundschule in Roetgen war am Mittwochabend eine Betreuungsstelle eingerichtet worden. Die Feuerwehr schätzte, dass etwa 30 Menschen vorübergehend eine andere Unterkunft brauchten. Viele Menschen seien aber für die Nacht bei Bekannten untergekommen, berichtete Bürgermeister Jorma Klauss (SPD). Außerdem habe ein Roetgener Hotelier für die Betroffenen kostenlos seine Zimmer angeboten.

(mba/dpa)
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