Fehlende Rettungsgassen auf den Autobahnen „Viele wissen gar nicht, wie das geht“

Münster · In Gladbeck mussten Polizisten am Donnerstag 1,5 Kilometer auf der Autobahn zu Fuß gehen, weil es keine Rettungsgasse gab. Grund war eine Baustelle. Doch immer wieder kommt es vor, dass auch bei Platz keine Rettungsgasse gebildet wird.

Immer wieder kommt es zu Situationen, in denen Rettungswagen und Polizei nicht zügig zur Unfallstelle kommen. Dabei ist es doch eigentlich einfach – will man meinen: „Sobald der Verkehr zum Stocken kommt, fahren Autos auf der linken Spur nach links und Autos auf der mittleren oder rechten Spur nach rechts“, erklärt eine Sprecherin der Polizei Münster. Nur so können Rettungskräfte zeitnah Verletzte versorgen und die Polizei die Unfallstelle absichern.

Am vergangenen Donnerstag war eine Rettungsgasse bei einem Unfall auf der A31 gar nicht möglich. Wegen einer Baustelle war die Fahrbahn so verengt, dass Autos nicht ausweichen konnten. Gezwungenermaßen nahmen Polizisten aus Gladbeck 1,5 Kilometer zu Fuß in Kauf, um zu einer Unfallstelle zu gelangen. „Wenn es auf Autobahnen Baustellen gibt, wissen das die Leitstellen im Vorfeld und stellen sich darauf ein“, sagt eine Sprecherin der Polizei Münster unserer Redaktion. In dem konkreten Fall haben sich die Beamten dazu entschlossen, dass sie zu Fuß am schnellsten die Unfallstelle erreichen.

Autobahnbaustellen sind aber nur einer der Gründe, warum es immer wieder Probleme beim Bilden der oft lebenswichtigen Rettungsgassen gibt. „Und auch eher ein seltener“, sagt die Polizeisprecherin. Schwerwiegender und häufiger sei vor allem die Unsicherheit vieler Verkehrsteilnehmer. Laut der Beamtin wissen immer noch viele Autofahrer gar nicht, wie man eine Rettungsgasse bildet. Wie das richtig funktioniert, erklären wir in unserem Video.

„Es gibt aber auch immer wieder Fahrer, die meinen, wenn sie zwischen den Spuren wechseln, kommen sie schneller voran“, sagt die Polizeisprecherin. Bei stockendem Verkehr können solche Spurwechsel die Rettungsgasse versperren. Auch würden viele Verkehrsteilnehmer erst viel zu spät damit beginnen, eine Gasse für die Rettungsfahrzeuge und die Polizei zu bilden. „Sobald der Verkehr ins Stocken gerät, sollte man daran denken“, sagt die Sprecherin.

„Sobald ein Polizeiauto oder Rettungswagen durchgefahren ist, sollte man die Rettungsgasse aber nicht gleich auflösen.“ Es könne immer sein, dass noch weitere Fahrzeuge folgen. Erst wenn der Verkehr wieder flüssig läuft, solle man auf die normale Spur zurückkehren.

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