#ReporterTausch2016 Frische Ideen und ein kritischer Blick

Düsseldorf · Die RP-Lokalredaktion in Mönchengladbach und RP Online bekommen Besuch: Zwei fremde Journalisten werden im Rahmen des Projektes "ReporterTausch" für eine Woche bei uns arbeiten. Unsere Erwartungen: frische Ideen und ein kritischer Blick auf unsere Arbeit.

Andere tauschen Fußballbilder. Oder Handynummern. Wir tauschen Reporter. Zehn Nachwuchsreporter aus fünf Medienhäusern sind für eine Woche jeweils in einer fremden Redaktion zu Gast. Das nennt sich "Reporter-Tausch" und dauert vom 7. bis zum 12. November. Ausgedacht haben sich die Aktion die Chefredakteure der fünf beteiligten Medienhäuser Rheinische Post, Schleswig Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ), Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ), Ruhr Nachrichten (RN), Westfalenpost (WP) und Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA).

Delf Gravert ist für eine Woche ein neuer Kollege in unserem Mönchengladbacher Team. Und unser Kollege Andreas Gruhn wechselt bis Freitag an den Arbeitsplatz, den Gravert normalerweise innehat. Delf Gravert (35) schreibt für die Norddeutsche Rundschau und hat seinen Arbeitsplatz in Itzehoe im Süd-Westen Schleswig Holsteins. "Borussia kenne ich natürlich. Mein Vater war früher Fan der Gladbacher. Aber ansonsten hatte ich bislang keine Berührungspunkte mit Mönchengladbach", erzählt er. Klar, er hat sich kundig gemacht, er weiß, dass wir hier zum Beispiel am Freitag am 11. im 11. in die Karnevalssession starten. Gravert: "Da bin ich gespannt. So etwas kennen wir hier bei uns in Schleswig-Holstein gar nicht. Da wird allenfalls ein bisschen Fasching in der Grundschule gefeiert." Da ist er schon der Perspektivwechsel. Gravert wird eine Woche lang in einer Ferienwohnung in Hehn leben — ohne Ehefrau und Hund, die in der Heimat bleiben. Gerade machte er noch Sonntagsdienst, anschließend ging's direkt in Richtung Mönchengladbach.

Und auch unser etatmäßiger Gladbacher Kollege Andreas Gruhn (34) machte sich am Sonntag auf in den hohen Norden. Er kennt Itzehoe nur dem Namen nach und hat sich bei Menschen in seiner Umgebung erkundigt, was sie mit dem Stadtnamen verbinden. "Ein Kollege war da bei der Bundeswehr und berichtete von einer guten Kneipe am Markt. Aber das ist schon mehr als 20 Jahre her. Meine Mutter meint, dass in Itzehoe mehrere Folgen des ,Landarztes' gedreht worden sind. Und mein Vater sagt, dass Itzehoe einen ganz passablen Fußballverein hat", berichtet Gruhn über seine ersten Recherchen. Gut, beim Fußball sind wir hier in Mönchengladbach besser — in der Bundesliga kicken die Itzehoer jedenfalls nicht. Und wenn der Karneval im Süd-Westen von Schleswig-Holstein keine Rolle spielt, verbringt der Kollege Gruhn am Freitag am 11. im 11. einen Tag ohne Hoppediz und Rum-Tata. Sein Karnevalskostüm hat er jedenfalls zu Hause in Gladbach gelassen. Sie merken: Die Vorzeichen für den Perspektivwechsel stehen überaus günstig. Wir sind gespannt, was der neue Kollege Delf Gravert nach seinen Touren durch Mönchengladbach berichtet. Und wir lassen uns berichten, welchen neuen Blick der Kollege Andreas Gruhn nach seiner Zeit in Itzehoe gewonnen hat. Und das Schöne daran ist: Sie, liebe Leser, lassen wir daran teilhaben.

Aus der Redaktion von RP Online geht Merle Sievers auf die Reise. Sie besucht den Online-Desk der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Die 27-Jährige stammt gebürtig aus Kiel und hat Online-Redaktion an der Technischen Hochschule in Köln studiert und beim Kölner Stadtanzeiger volontiert. Anfang 2016 wagte sie den Schritt nach Düsseldorf und arbeitet jetzt als Regio-Koordinatorin bei RP Online. Weil sie den Sessionsstart am 11.11. dieses Jahr in Osnabrück verbringt, will sie versuchen, kölschen Karneval auch in Osnabrück zu feiern und dabei der Frage nachgehen: "Geht man auch im westfälisch geprägten Osnabrück zum Lachen in den Keller?" Wir sind gespannt, was sie berichten wird.

Tausch-Reporter für Merle Sievers ist Jens Stubbe von der Westfalenpost aus Hagen. Er ist 43 Jahre alt und arbeitete seit 1993 in der Stadtredaktion der WP in Hagen. "Deshalb wird es allerhöchste Zeit für den Ex-Sowi-Studenten, Ex-Altherren-Fußballer und dreifachen Vater, einen Blick über den Tellerrand zu werfen", schreibt Stubbe selbst über seine Beweggründe zum Tausch. Zwar verlässt er Hagen nicht ohne Wehmut. Doch er freut sich auch schon auf "Kö, Karneval und Altbier". Und wir freuen uns auf ihn!

Wir sind gespannt auf den Austausch mit den Gastreportern und auf die Eindrücke, die unsere Kollegen von ihrer Tauschwoche mitbringen werden. Auf dem Blog "ReporterTausch" berichten alle Reporter über ihre Erlebnisse.

(lsa)
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