Mehr als 700.000 Gäste Rekordbesuch beim Japan-Tag

Düsseldorf · Mehr als 700.000 Gäste besuchten Samstag das Begegnungsfest. Neben Elementen traditioneller japanischer Kultur nimmt die moderne Pop-Kultur einen immer größeren Raum ein. Zum Japan-Tag 2011 kamen viele Jugendliche in bunten Kostümen. 2012 soll das Fest wieder im Mai stattfinden.

So schön war das Feuerwerk des 10. Japantags
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So schön war das Feuerwerk des 10. Japantags

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Das Ende war wie immer: Mit einem spektakulären Feuerwerk wurde Samstagabend der zehnte Japan-Tag abgeschlossen. Hunderttausende applaudierten auf Ausflugsschiffen, auf den Rheinbrücken sowie von der Rheinuferpromenade aus dem japanischen Feuerwerk-Künstler Hideki Takayasu. 25 Minuten lang zeigte der Pyrotechniker, der in seiner Heimat ein Star ist, das größte japanische Feuerwerk außerhalb des ostasiatischen Landes.

Die Show war der farbenfrohe Höhepunkt des Japan-Tages, der nach der diesjährigen Verschiebung wegen des Erdbebens vom Frühjahr ab 2012 wieder Ende Mai stattfinden wird. Dabei erwies sich die Durchführung im Oktober dieses Mal keineswegs als Nachteil. Mit mehr als 700 000 Besuchern verzeichneten die Verantwortlichen einen neuen Besucherrekord.

Dies lag zum einen an dem guten Wetter am Samstag in der Landeshauptstadt. Anderseits wird der Japan-Tag aber auch immer mehr zu einem Treffpunkt von Fans der modernen japanischen Popkultur. Viele vor allem jugendliche Gäste, die aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern wie den Niederlanden und Polen angereist waren, hatten sich am Samstag im Stile japanischer Manga-Comic-Figuren bunt verkleidet. "Es hat sich in den zurückliegenden Jahren eine Szene entwickelt", sagte beispielsweise Marc-André Husmeyer aus Löhne, der den Japan-Tag nutzte, um mit Freunden unter anderem aus Frankfurt zu feiern.

Ein Trend, den die Organisatoren des weltweit größten Kultur- und Begegnungsfestes seiner Art bei der Zusammenstellung des Programms berücksichtigten. So waren nicht nur Vertreter traditioneller japanischer Kultur wie Sumo-Ringer, Freunde des japanischen Brettspiels Go und Künstler wie das Ensemble "Music & Rhythms" präsent, das für sein virtuoses Trommelspiel bekannt ist. Darüber hinaus wurden auf der Rheinuferpromenade zwischen Landtag und Burgplatz auch ein Manga-Wettbewerb sowie Modenschauen durchgeführt, die einen Eindruck von der Vielfältigkeit der heutigen japanischen Kultur und Gesellschaft vermittelten.

Dabei war es eine Zeit lang nicht sicher gewesen, ob der Japan-Tag in diesem Jahr überhaupt stattfinden würde. "Nach der Erdbebenkatastrophe waren viele in der japanischen Gemeinde Düsseldorf der Meinung, man solle das Fest ausfallen lassen", sagte der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma unserer Zeitung. Doch schließlich habe man sich entschlossen, den Japan-Tag doch stattfinden zu lassen. "Wir wollten uns für die Hilfe vieler Düsseldorfer nach dem Beben bedanken", sagte der Generalkonsul.

So waren allein bei der von Oberbürgermeister Dirk Elbers initiierten Aktion "Düsseldorf für Japan" 360 000 Euro gesammelt worden. Für Elbers ist diese Spendebereitschaft ein Beleg dafür, dass die Beziehungen zwischen Japan und der Landeshauptstadt mit ihren mehr als 6000 japanischen Bürgern etwas Besonderes sind — und weiter vertieft werden sollen. "Der Direktflug ab kommenden Juni von Düsseldorf nach Tokio wird unsere Region weiterbringen", sagte Dirk Elbers im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der OB betonte, dass das Japan-Fest nicht zuletzt wegen der vielen Helfer und der zahlreichen eingebundenen Institutionen ein Erfolg sei. So waren nicht nur die Stadt, die Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH, der Japanische Club und das Generalkonsulat mit der Organisation beschäftigt. Auch die Awista war beispielsweise am Samstag mit zusätzlichem Personal in der Altstadt unterwegs, um anfallenden Müll zu beseitigen. Einzig am späten Samstagabend hatten die Besucher rund um den Schloss-turm am Burgplatz einige Schwierigkeiten mit zerbrochenen Glasflaschen, die am Boden lagen. Awista-Sprecher Ralf Böhme sagte, aus Sicht seines Unternehmens sei ein generelles Glasverbot bei Großveranstaltungen wie dem Japan-Tag wünschenswert.

(RP/jco)
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