Mettmann Regiobahn nach Wuppertal

Mettmann · Die Verlängerung der Mettmanner Eisenbahn findet Mitstreiter in Wuppertal. Mettmanner und Erkrather Fahrgäste bekommen einen neuen, schnellen Anschluss in die Hauptstadt – möglicherweise schon ab 2014.

 Regiobahn-Geschäftsführer Joachim Korn sieht gute Chancen, dass die ab Mettmann-Stadtwald eingleisige Strecke in Richtung Wuppertal bald zweigleisig für den Personenverkehr ausgebaut wird.

Regiobahn-Geschäftsführer Joachim Korn sieht gute Chancen, dass die ab Mettmann-Stadtwald eingleisige Strecke in Richtung Wuppertal bald zweigleisig für den Personenverkehr ausgebaut wird.

Foto: Dietrich Janicki

Die Verlängerung der Mettmanner Eisenbahn findet Mitstreiter in Wuppertal. Mettmanner und Erkrather Fahrgäste bekommen einen neuen, schnellen Anschluss in die Hauptstadt — möglicherweise schon ab 2014.

Seit dem Start der Regiobahn zwischen Mettmann und Kaarst 1999 wird von der Bahn, dem Kreis Mettmann und den anderen Kommunen an der Strecke die Verlängerung der Strecke bis nach Wuppertal und Venlo ins Gespräch gebracht. Jetzt ist die Erweiterung nach Wuppertal einen großen Schritt weitergekommen. Landespolitiker aus der Schwebebahnstadt haben sich in letzter Zeit mächtig dafür ins Zeug gelegt.

Der Ausbau stehe nun in der Prioritätenliste im Land an erster Stelle, freut sich Friedhelm Korn, Geschäftsführer der Mettmanner Regiobahn GmbH. Wenn alle weiteren Schritte ohne Verzögerung in Angriff genommen werden, könnte die Verbindung Ende 2014 fertiggestellt sein, berichtet Korn.

Der VRR muss Betrieb bezahlen

Zunächst müsse die Finanzierung geklärt sein. Dabei geht es um die Investition, die für das 2,8 Kilometer lange neue Schienenstücks zwischen der alten Eisenbahntrasse in Dornap und der Anbindung an die S-9-Strecke bei Aprath mit 37 Millionen Euro zu Buche schlägt. Außerdem müssen die Betriebskosten von drei Millionen Euro jährlich vom VRR zugesichert werden. Dann könne die Baumaßnahme europaweit ausgeschrieben werden.

Doch es gehe nicht allein um die Arbeiten an der Strecke, es müssen auch Ersatz-Biotope für Lurche und Vögel geschaffen werden, die sich im Bereich der neuen Teilstrecke angesiedelt haben. Allein eine Million Kubikmeter Erdreich müssten für die Verlegung der neuen Schienen abgeräumt werden. Nur die Hälfte davon kann ganz in der Nähe gelagert werden, für den Rest müsse man noch eine günstige Ablagemöglichkeit finden, damit die Investitionskosten nicht weiter in die Höhe schnellen.

Auch müssen einige Bäume gefällt werden für den Ausbau der Strecke. Wenn dies in diesem Herbst nicht gemacht wird, verliere man ein weiteres Jahr, sagt Korn. Kurz vor der Anbindung an die S-9-Strecke soll ein neuer Haltepunkt errichtet werden: Düssel-Hahnenfurth. Natürlich mit ausreichenden Park-and-Ride-Plätzen für Pendler und einen behindertengerechten Aufzug zum Bahnsteig für Rollstuhlfahrer.

Wenn die Verlängerung kommt, müssen Parallelfahrten per Bus wegfallen. Darin sehen die Verantwortlichen bei der Regiobahn das geringste Problem. Der in Mettmann gekappten Linie 746 nach Düsseldorf weine heute auch niemand eine Träne nach, weiß Ulrich Bergmann, Geschäftsführer der Regiobahn-Fahrbetriebsgesellschaft.

Auch wenn der Anstoß zur Erweiterung der Regiobahn nun aus Wuppertal kam — vor allem Fahrgäste aus Mettmann profitieren. Sie bekommen mit dem Wuppertaler Hauptbahnhof einen weiteren Anschluss ans Bundesbahn-Fernzugnetz. Die Verbindung nach Hannover und Berlin sei über Wuppertal schneller als über Düsseldorf.

(RP/rl)
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