Fleher Brücke Regierungspräsidentin für Blitzer

Düsseldorf · Der Lärmschutz auf der A 46 rückt näher. Sollte auf der Fleher Brücke dauerhaft Tempo 80 gelten, will die Chefin der Bezirksregierung, Anne Lütkes, einem gut begründeten Antrag der Stadt für stationäre Geschwindigkeitskontrolle zustimmen. Experten sehen einen noch größeren Effekt in Wersten.

 Die Geschwindigkeitsbegrenzung in Flehe gilt im Augenblick nur für die Zeit, in der an der Brücke Bauarbeiten stattfinden. Ziel eines gemeinsamen Antrags von CDU, FDP, SPD und Grünen im Stadtrat ist es, dort dauerhaft Tempo 80 einzuführen und dies mit einer Überwachungsanlage zu kontrollieren.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung in Flehe gilt im Augenblick nur für die Zeit, in der an der Brücke Bauarbeiten stattfinden. Ziel eines gemeinsamen Antrags von CDU, FDP, SPD und Grünen im Stadtrat ist es, dort dauerhaft Tempo 80 einzuführen und dies mit einer Überwachungsanlage zu kontrollieren.

Foto: Andreas Endermann

Anwohner der Autobahn A 46 könnten sich schon bald über konkrete Maßnahmen in puncto Lärmschutz freuen: Denn erstmals erscheint ein Einvernehmen zwischen Stadt und Bezirksregierung möglich, für die Installation einer stationären Anlage zur Geschwindigkeitsüberwachung zu sorgen.

Im Gespräch mit unserer Zeitung signalisierte jetzt Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne), der Aufstellung solcher "Starenkästen" zustimmen zu wollen. Die Stadt müsse nur einen Antrag auf Einvernehmen stellen und diesen gut begründen. "Wenn der Antrag sachgerecht und gut begründet ist, sehe ich keine Notwendigkeit, ihn abzulehnen", so Lütkes. "Aber wenn die Stadt den Antrag nicht stellt, kann ich auch nicht zustimmen."

Rat will im September abstimmen

Das erscheint jedoch nur noch eine Frage von wenigen Wochen. Im Rat sind die Weichen jedenfalls gestellt: Bereits in der Sitzung am 14. Juli stand ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD, Grünen und FDP auf der Tagesordnung. Darin wird das Rathaus aufgefordert, zu beantragen, auf der A 46 im Bereich der Fleher Brücke die Geschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer zu begrenzen und zur Tempokontrolle stationäre Blitzanlagen aufzustellen. Wegen des Zeitlimits für Ratssitzungen konnte das Thema aber nicht mehr behandelt werden. Die Abstimmung ist nun auf die nächste Ratssitzung am 29. September verschoben.

"Ich bin absolut bereit, einen solchen Antrag zu stellen", sagt Verkehrsdezernent Stephan Keller. Der Antrag müsse aber gut begründet sein, der genaue Standort geprüft werden. Sein Vorgänger im Amt, Werner Leonhardt, sei nämlich über Jahre hinweg mit einem solchen Vorstoß beim damaligen Chef der Bezirksregierung, Jürgen Büssow (SPD), gescheitert, so Keller. Er und Umweltdezernentin Helga Stulgies wollen sich nächste Woche mit Vertretern der Ratsfraktionen zu dem Thema treffen.

Im Zentrum dürfte dabei auch die Frage des Standorts der beiden Starenkästen (einer pro Fahrtrichtung) stehen. Denn in Düsseldorf kämpfen gleich zwei Bürgerinitiativen für Lärmminderung entlang der A 46: eine in Wersten und eine in Flehe. Deren Vertreter zeigten sich gestern erfreut über die Entwicklung. "Das ist positiv", sagte Jürgen Borrmann, Sprecher der Fleher Bürger-Interessengemeinschaft (FBI). Und auch Horst Sauter von Wersten Aktiv begrüßte die Aussage der Regierungspräsidentin.

Allerdings herrscht bei den Bürgerinitiativen Uneinigkeit über den Standort. Zwar bringen beide Verständnis für die Belange der jeweils anderen auf. Doch da sich sowohl die FBI als auch Wersten Aktiv eine dauerhafte Reduzierung des Krachs nur versprechen, wenn in ihren Bereichen beide Fahrtrichtungen überwacht werden, setzen sie sich in erster Linie für den eigenen Standort ein. Während die FBI zwei Blitzer auf der Fleher Brücke möchte, ist Wersten Aktiv für eine Doppelüberwachung in Wersten. Laut Experten könnte im Werstener Trog, der etwa 800 Meter von der Brücke entfernt liegt, der Lärmschutz-Effekt durch die dauerhafte Tempokontrolle größer sein als in Flehe.

Vielleicht kommt es aber auch zu einem "rheinischen Kompromiss": Wenn je ein Starenkasten auf einer Fahrbahnseite in Flehe sowie in Wersten installiert wird. Das wiederum sieht Jürgen Borrmann aus Flehe kritisch. "Das bringt nichts", sagt Borrmann. Er fordert eine Überwachung in Flehe und Wersten. Horst Sauter von Wersten Aktiv macht einen weiteren Vorschlag. "Vielleicht kann man ja an der Brücke und bei uns Pfosten aufstellen und die Kameras alle paar Wochen austauschen", so Sauter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort