Kommentar Rechte Szene im Visier

Düsseldorf · Die Polizei ist mit Razzien und Festnahmen gegen die rechtsextreme Szene im Bergischen Land vorgegangen. Dabei wurden Sturmhauben, Messer und scharfe Waffen sichergestellt. Die Aktion stellt nachdrücklich unter Beweis, welches Gefahrenpotenzial von den sogenannten autonomen Nationalisten in Nordrhein-Westfalen ausgeht. Die Mordserie der rechtsterroristischen NSU hat gezeigt, welches Leid die ideologische Verblendung skrupelloser Neonazis anrichten kann.

April 2012: Razzia bei Neonazis und "Pro NRW"
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April 2012: Razzia bei Neonazis und "Pro NRW"

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Die Polizei hat die rechte Szene in Radevormwald seit Monaten im Visier. Dass die erfolgreiche Razzia in die Hochphase des NRW-Wahlkampfs fällt, sei reiner Zufall, heißt es bei der Polizei. Innenminister Ralf Jäger (SPD), der die Lorbeeren erntet, habe sich jedenfalls nicht eingemischt.

Das war wohl auch nicht nötig. Jäger hat sich bei den Beamten einen guten Ruf erworben. Kaum im Amt, hat er sich nach der Loveparade-Katastrophe mutig hinter seine Truppe gestellt. Mit dem Kampf gegen Raser trifft er den Nerv der Polizeibasis. Selbst die CDU-nahe Deutsche Polizeigewerkschaft ist gut auf den "geerdeten" Minister zu sprechen. Die Bereitschaft der Polizeiführung, Jäger zu unterstützen, ist groß. Noch jedenfalls. Sollte Jäger die Pläne für eine Strukturreform bei der Polizei umsetzen, dürften auch seine Popularitätswerte sinken.

(RP/top)
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