Kleve Rathaus wird schneeweiß
Kleve · Wegen eines Einspruchs des unterlegenen Bieters um den Rathausneubau/-Sanierung konnte die Stadt keine Details zur neuen Verwaltung bekanntgeben. Kämmerer Haas und Technischer Beigeordneter Rauer stellten Eckpunkte vor.
Die Informationen über die künftige Optik des Klever Rathauses bleiben spärlich. Es wird kein Stahl-Glasbau, sondern ein Bau, dessen Fassade dem alten Rathaus sehr ähnlich ist. Der "große" Unterschied: Im Gegensatz zum jetzt roten Klinkerbau wird das neue Rathaus schneeweiß. Mehr durften auf der Stadtpressekonferenz Kämmerer Willibrord Haas und Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer wegen eines Einspruchs gegen das Vergabeverfahren nicht bekanntgeben. Es werde in einem Verfahren geprüft, ob die Rahmenbedingungen der Vergabeverordnung entsprochen haben, so Haas.
Wie lange dieses Einspruchsverfahren den Bau des Rathauses verzögert, steht in den Sternen. "Wir sind nicht Herr des Verfahrens", sagt Haas. Deshalb rechne man jetzt mit einem Fertigstellungstermin im Jahr 2014 statt Ende 2013, wie geplant. Nicht beziffern lasse sich der finanzielle Schaden, der durch diesen Einspruch entstehen könnte. Die Kosten, die durch die Verzögerung entstehen könnten, trage letztlich der Bürger. Wenn das Verfahren abgeschlossen ist, werde man alle Pläne, Daten, Fakten und genauen Kosten vorstellen können. Das werde kaum vor Ende der Ferien sein, es könne sich sogar Monate hinziehen, sagt Haas.
Deshalb also nur die Eckpunkte: Bei den Kosten rechnet Haas derzeit mit rund elf Millionen Euro für den Rathausbau, dazu kommen 520 000 Euro für die Platzgestaltung und 1,5 Millionen Euro für die Übergangslösung, wenn die Verwaltung in Containern untergebracht werden muss. Würde die Stadt den Neubau zu 100 Prozent finanzieren, wären das im schlechtesten Fall, so Haas, jährliche Kosten von 500 000 Euro für das Rathaus. Darin seien nicht die Ersparnisse durch einen deutlich geringeren Energieverbrauch, nicht die Erlöse aus dem Verkauf der Grundstücke für Los 2 und Los 3 und auch nicht die gesparten Mieten für Stadtmarketing und Bürgerbüro eingerechnet. Allein bei den Mieten könne die Stadt 48 000 Euro im Jahr sparen, die Grundstücke seien noch nicht verkauft, so Haas.
Eingangshalle mit Bürgerbüro
Zum Bau des Rathauses sagte Jürgen Rauer, dass es ein weiß verputztes Haus ähnlich dem alten Bau werde. Es soll eine Eingangshalle mit Bürgerbüro geben. Der Ratssaal-Trakt ist später nicht nur für die Sitzungen, sondern auch für separate Veranstaltungen nutzbar. Das Trauzimmer werde aufgewertet und die Kantine werde einen Außenbereich bekommen. Im Kopfbau soll das Stadtmarketing untergebracht werden, das für alle, die über die Tiergartenstraße einfahren, auch direkt zu sehen sei.
Der Keller werde erneuert und könne genutzt werden. Die Stadt habe die Option, so Rauer, ihn an eine Tiefgarage unter dem Minoritenplatz anzuschließen oder auch in einer eigenen Tiefgarage Stellplätze für die Mitarbeiter zu planen. Auch das Dach lasse sich für eine mögliche spätere Nutzung ausbauen. "Es wird ein neues Haus — auch wenn man später von außen sagen könnte: Das ist der alte Bau in einem neuen weißen Kleid".