Leverkusen Raststätte: Stadtchef will "wie Löwe kämpfen"

Leverkusen · Es wird eine große Runde, die sich am Mittwoch, 14. Dezember, in den Räumen der Kölner Niederlassung von "Straßen.NRW" trifft. Auf Einladung des Landesbetriebs haben Naturschutzverbände, Kommunen und Behörden an diesem Tag die Chance, ihre Auffassungen zum möglichen Standort der neuen Tank- und Raststätte an der Autobahn 1 mitzuteilen.

 Ein Gutachten für den Landesbetrieb Straßen.NRW sieht die neue Raststätte am ehesten in Lützenkirchen.

Ein Gutachten für den Landesbetrieb Straßen.NRW sieht die neue Raststätte am ehesten in Lützenkirchen.

Foto: UM (Archiv)

Für Leverkusens Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn ist dieses Treffen ein Termin, "der mich elektrisiert und motiviert". Vor allem von ihm wird an diesem Tag einiges zu hören sein.

Der Grund: Nach mehr als zwei Jahren Suche gibt es ein Gutachten, das einen der bisher diskutierten Standorte favorisiert. Der liegt zwar nicht wie ursprünglich befürchtet im Bürgerbusch, aber trotzdem in Leverkusen, nahe Lützenkirchen. Ein externes Fachingenieurbüro hatte die technische Machbarkeit und die Umweltauswirkungen für alle in Frage kommenden Standorte, darunter auch Burscheid, untersucht. Während die Nachricht dort gestern erst einmal Freude auslöste, gab sich Buchhorn kämpferisch: "Nichts ist entschieden", sagte er unserer Zeitung.

Der Stadtchef hatte am Morgen gleich zum Telefon gegriffen und mit Uwe Dewes, dem Kölner Niederlassungsleiter von "Straßen.NRW", gesprochen: "Er hat mir versichert, dass die Entscheidung noch völlig offen ist", betont der Stadtchef. Welche Empfehlung der Landesbetrieb ans Bundesverkehrsministerium weiterleiten werde, das über den Standort entscheidet, hänge nicht zuletzt auch davon ab, wie die Bedenken der betroffenen Kommunen und Verbände jeweils ausfallen.

Und da will sich Buchhorn ins Zeug legen. "Ich werde kämpfen, wie ein Löwe", kündigte er gestern schon mal an. Vor allem auf drei Säulen fußt die Argumentation:

1. "Das Leverkusener Autobahnkreuz ist eine enorme Belastung. Es zerschneidet unsere Stadt."

2. "Wir haben zwei, mit der Güterstrecke sogar drei Eisenbahnstrecken im Stadtgebiet."

3. Die Autobahnen 3 und 4 werden auf jeweils vier Spuren in jeder Richtung erweitert."

All das bereite Leverkusen enorme Probleme. Dazu nun auch noch eine Raststätte — das lässt für Buchhorn das Fass überlaufen. "Solche Belastungen haben andere Standorte nicht", sagt er und fügt hinzu: "Ich bin zuversichtlich, dass wir noch Einfluss nehmen können."

Das letzte Wort steht also noch aus? Indirekte Unterstützung erhielt der Oberbürgermeister gestern jedenfalls durch Planer Laurenz Braunisch von Straßen.NRW. Der räumte ein: "Es ist nicht immer gesagt, dass sich das, was aus planerischer Sicht möglich ist, am Ende auch tatsächlich durchsetzt."

(RP/rl)
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