Politikerin Özlem Demirel spricht über Rassismus „Der Brandanschlag in Solingen war eine Zäsur für mich“

Düsseldorf · Ihre Heimat ist NRW – mit Vorurteilen hat sie aber trotzdem zu kämpfen, sagt Özlem Demirel, die für die Linke im Europaparlament sitzt. Im Protokoll berichtet die Düsseldorferin von ihren Erfahrungen mit Rassismus und warum sie trotzdem Hoffnung für die Zukunft hat.

 Özlem Demirel trat 2017 als Spitzenkandidatin der Linken zur Landtagswahl in NRW an (Archivfoto).

Özlem Demirel trat 2017 als Spitzenkandidatin der Linken zur Landtagswahl in NRW an (Archivfoto).

Foto: dpa, cas vge

„Als Mensch mit Migrationshintergrund habe ich natürlich schon Erfahrungen mit Vorurteilen und auch Rassismus gemacht. Ich bin mit fünf Jahren als Kind politischer Flüchtlinge aus der Türkei gekommen, meine Großeltern waren schon früher als Gastarbeiter gekommen. Wenn man mich fragt, wo ich sozialisiert wurde, was meine Heimat ist, dann sage ich: Nordrhein-Westfalen. Ich habe in Bielefeld, Köln und Düsseldorf gelebt und in Bonn studiert. Früher habe ich öfter Sätze gehört wie „Och, Sie sprechen aber gutes Deutsch“, bei denen ich mir dann denke „Ich bin ja auch hier aufgewachsen.“