Frankreich gegen Deutschland am Abend Public Viewing in NRW – Städte und Polizei sind gelassen

Köln/Düsseldorf/Essen · Bei schönstem Sommerwetter und zum Start der deutschen Nationalmannschaft in die EM erwarten die NRW-Städte viele Zuschauer zum Public Viewing. Die Grundstimmung ist aber bei Polizei und Kommunen entspannt.

Schild zum Public Viewing vor einem Restaurant. (Symbolbild)

Schild zum Public Viewing vor einem Restaurant. (Symbolbild)

Foto: dpa/Kira Hofmann

Wenn die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagabend im Spiel gegen den Weltmeister Frankreich in die EM startet, dürfte es bei bestem Sommerwetter voll werden in den Biergärten und Gaststätten, die Public Viewing anbieten. Nach den Ereignissen vom Wochenende, wo es unter anderem in Köln bei illegalen Partys zu großen Ansammlungen gekommen war und Feiernde Flaschen auf Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsdienst geworfen hatten, haben die Städte den Dienstagabend im Blick – sind aber insgesamt gelassen. „Wir gehen mit einem positiven Grundgefühl in den Abend“, sagt ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei. Seit 2006 seien die Kasematten an der Rheinuferpromenade in Düsseldorf „das Epizentrum der Fankultur“, wie der Sprecher sagt. „Einen schöneren Platz zum Fußballgucken gibt es nicht – und wir hatten in all den Jahren dort keine größeren Auseinandersetzungen beim Public Viewing.“ Zwischen Rheinufer und Königsallee seien die Einsatzkräfte am Abend trotzdem verstärkt unterwegs.

Rund um den Aachener Weiher in Köln gilt seit Anfang der Woche ein Alkoholkonsumverbot zwischen 22 und 6 Uhr. Im Biergarten am Weiher wird das Spiel gezeigt. Die Stadt hat die Verweilverbote für den Brüsseler Platz im Belgischen Viertel und die Alfred-Schütte-Allee am Rhein verlängert. Kölns Stadtdirektorin und Krisenstabsleiterin Andrea Blome hatte bereits am Samstag im Rathaus gesagt: „Allen muss klar sein: Wenn Appelle nicht reichen, muss jede und jeder mit der vollen Härte des Rechtsstaats rechnen.“ Offizielle Partys werde es im Grüngürtel nicht geben. Polizei und Stadt werden mit einer ausreichenden Zahl von Einsatzkräften auf der Straße sein, wie es hieß. Am Wochenende war auch eine Reiterstaffel im Grüngürtel eingesetzt.

In Essen können sich im Grugapark etwa 1000 Fans das Deutschland-Spiel anschauen. „Wir sind dort und auch an anderen Schwerpunkten mit unseren Streifen unterwegs, aber rechnen damit, dass alle sich an die geltenden Regeln der Corona-Schutzverordnung halten“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Man kann einzelne Biertische als Gruppe mieten, am Nachmittag waren noch einige Plätze zu haben. In Mönchengladbach sind keine größeren Public-Viewing-Events geplant. „Daher bedarf es auch in dieser Richtung keiner besonderen Maßnahmen“, teilte ein Sprecher mit.

„Wir sind alle halbwegs entspannt“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums. Sollte es nötig werden, seien Polizeikräfte schnell vor Ort. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte am Sonntag gesagt: „Die Polizeibehörden vor Ort sind weiter aufmerksam und passen Ihre Maßnahmen zielgerichtet an.“ Die allermeisten Menschen in NRW gingen mit den  wiedererlangten Freiheiten aber sehr verantwortungsvoll um.

Für die Gastronomie gelten aktuell folgende Regeln: Liegt die Inzidenz zwischen 50 und 100 braucht man einen negativen Test in der Außengastronomie, bei stabiler Inzidenz zwischen 50 und 35 kann man draußen ohne Test sitzen, im Gastraum aber nur mit Test.  

Für private Treffen gilt: Liegt die Inzidenz seit mehr als fünf Tagen unter 35, dürfen Menschen aus bis zu fünf Haushalten zusammenkommen. Geimpfte und Genesene zählen nicht mit. Wenn die Inzidenz stabil zwischen 35 und 50 liegt, darf man ungetestet mit bis zu drei Haushalten Fußball gucken. Wenn sich vorher alle testen lassen, dürfen sich bis zu zehn Menschen aus beliebig vielen Haushalten treffen. Liegt die Inzidenz zwischen 50 und 100, dürfen sich Menschen aus zwei Haushalten treffen, Geimpfte und Genesene zählen nicht mit.

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