Prozess um Dreifachmord von Hille Angeklagter soll blutiges Tatwerkzeug abgeleckt haben

Bielefeld · Grausiges Detail im Prozess um den Dreifachmord im ostwestfälischen Hille: Nach dem Tod eines Opfers soll der Angeklagte Jörg W. das blutverschmierte Messer abgeleckt haben. Die beiden Angeklagten beschuldigen sich indes weiter gegenseitig.

Drei Leichen in Hille gefunden
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Foto: Stefanie Dullweber/Mindener Tagblatt /dpa

Über das Verhalten des Angeklagten berichtete die psychiatrische Gutachterin Nahlah Saimeh am Montag in dem Prozess vor dem Landgericht Bielefeld. Der Mitangeklagte Kevin R. habe ihr dieses Detail im Gespräch geschildert. Die Expertin, die über die Schuldfähigkeit des ehemaligen Zeitsoldaten Auskunft geben soll, bezeichnete Kevin R. als psychisch gesunden Mann. Ihr Gutachten wird das Gericht erst in ein paar Wochen in das Verfahren einführen.

„Er selbst habe diese Pose von Jörg W. als ekelhaft empfunden“, sagte Saimeh über die Aussagen des 24-Jährigen. Ansonsten sei Kevin R. bei seiner bisherigen Aussage geblieben. Demnach habe er nur bei der Beseitigung der Leichen geholfen und nicht selbst getötet. Wie Blutspritzer auf seiner Jacke kommen konnten, sei für ihn selbst nur schwer erklärbar.

Bislang beschuldigen sich die beiden angeklagten Deutschen gegenseitig. Eine entscheide Rolle kommt daher im Prozess einem Rechtsmediziner zu. Am 21. Februar soll der Gutachter Bernd Karger von der Uniklinik Münster die Entstehung der Blutspritzer erklären.

Laut Anklage sollen die beiden zuerst einen 72-jährigen Nachbarn, dann einen 64-jährigen Hilfsarbeiter und später einen 30 Jahre alten Geschäftspartner getötet haben, um sich zu bereichern. Die Leichen waren im Frühjahr 2018 verscharrt auf benachbarten Höfen im ostwestfälischen Hille gefunden worden.

(top/dpa)
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