Prozess in Essen Duisburger soll illegale Potenzmittel verkauft haben

Essen · Ein Niederländer und ein Duisburger sollen im Internet illegale Potenzmittel und Antidepressiva verkauft haben. Sie müssen sich seit Dienstag vor dem Landgericht Essen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, mit dem illegalen Medikamenten Millionen verdient zu haben.

Juni 2015: Schmuggelfund am Düsseldorfer Flughafen
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Foto: Zoll

Im Prozess um den illegalen Handel mit Medikamenten vor dem Landgericht Essen will einer der beiden Angeklagten ein Geständnis ablegen. Eine entsprechende Ankündigung machte sein Verteidiger beim Prozessauftakt am Dienstag. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43 Jahre alten Duisburger und seinem Mitangeklagten (34) aus Den Haag vor, drei Jahre lang illegal Arzneien verkauft zu haben.

Dabei habe es sich um Potenzmittel, Antidepressiva und Abnehmpillen gehandelt. Ein lukratives Geschäft: Laut Staatsanwaltschaft geht es um Waren im Wert von fast sechs Millionen Euro. Laut Anklage wurden die zum Teil rezeptpflichtigen Medikamente vor allem in Indien bezogen und über das Internet weiterverkauft. Einige sollen in Deutschland gar nicht zugelassen gewesen sein.

Die Angeklagten waren aufgefallen, nachdem in Großbritannien eine Warenlieferung gestoppt worden war. Im Rahmen einer Großrazzia kamen sie auf die Fährte des Duisburgers und des Niederländers. Mitangeklagt sind fünf weitere Personen, die laut Anklage als Unterstützer fungiert haben. Sie haben demnach die Internetshops organisiert und die Waren verschickt.

Den Männern drohen Haftstrafen von ein bis zehn Jahren. Es handelt sich um einen besonders schweren Fall des Handeltreibens mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Außerdem wird den Beschuldigten besonders schwere, weil bandenmäßig begangene Steuerhinterziehung zur Last gelegt.

(jeku/dpa)
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