Missbrauch von Flüchtlingen in Burbach Prozess gegen fünf weitere Angeklagte gestartet

Siegen · Im Prozess um monatelang misshandelte Flüchtlinge in einem Heim in Burbach hat am Donnerstag ein weiteres Verfahren begonnen.

 Sicherheitskräfte laufen auf dem Gelände des Flüchtlingsheim der ehemaligen Siegerland-Kaserne (Archivfoto).

Sicherheitskräfte laufen auf dem Gelände des Flüchtlingsheim der ehemaligen Siegerland-Kaserne (Archivfoto).

Foto: dpa/Ina Fassbender

Fünf Angeklagten wird Körperverletzung, Nötigung oder Freiheitsberaubung vorgeworfen, wie ein Sprecher des Siegener Landgerichts mitteilte. Die Männer hatten Geständnisse angekündigt, ihre Fälle waren daher von dem Ende 2018 gestarteten Hauptverfahren abgetrennt worden. Mit einer Entscheidung gegen die fünf Angeklagten bereits am ersten Prozesstag ist laut Gericht nicht zu rechnen.

Das Hauptverfahren läuft seit rund sechs Monaten und richtet sich gegen 25 Beschuldigte. Der frühere Leiter der Flüchtlingsunterkunft war im Januar zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Unter seiner Führung waren in dem Heim im Siegerland von Dezember 2013 bis September 2014 immer wieder Flüchtlinge in sogenannten Problemzimmern eingesperrt und misshandelt worden. Fotos und eine Videoaufzeichnung hatten die Schikanen im Herbst 2014 ans Licht gebracht.

Auch einige weitere Beschuldigte sind inzwischen wegen Körperverletzung oder Nötigung zu Bewährungsstrafen und Geldbußen verurteilt worden. Bei einigen Angeklagten ist teilweise aus gesundheitlichen Gründen noch offen, wann ihr Prozess beginnen kann.

(mba/dpa)
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