Prozess in Bonn Walid S. muss für sechs Jahre in Haft

Bonn · Das Landgericht Bonn hat Walid S. zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt. Er hat im Februar einem am Boden liegenden Mann zweimal gegen den Kopf getreten und schwer verletzt. Im Verfahren um den Tod von Niklas Pöhler war S. freigesprochen worden.

 Walid S. im Bonner Landgericht. (Archiv)

Walid S. im Bonner Landgericht. (Archiv)

Foto: Benjamin Westhoff

Walid S. muss für sechs Jahre in Haft. Das Bonner Landgericht hat den 23-Jährigen am Donnerstag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, eines Angriffs auf Polizeibeamte und Beleidigung verurteilt.

Walid S. hatte nach Ansicht des Gerichts am 12. Januar dieses Jahres in einem Bonner Schnellrestaurant herumgepöbelt. Danach sei er geflüchtet und habe sich hinter einem Bauzaun versteckt, bevor die Polizei ihn dann in einer Tiefgaragenauffahrt stellen konnte. Bei seiner Festnahme hatte er gewalttätigen Widerstand geleistet, ein Beamter wurde leicht verletzt. Außerdem soll er nach der Waffe eines der Beamten gegriffen haben.

Auch in diesem Punkt ist sich das Gericht sicher: Kostenpflichtiger Inhalt Am 10. Februar soll S. einem am Boden liegenden Mann zweimal gegen den Kopf getreten haben. Wegen eines doppelten Kiefer- und eines Jochbeinbruchs sowie zweier lockerer Zähne musste das Opfer eine Woche lang im Krankenhaus behandelt werden. Im Verlauf der Beweisaufnahme hatten mehrere Polizeibeamte ausgesagt, sie hätten deutlich gesehen, wie Walid S. zu zwei Tritten ausholte, „mindestens einen“ davon hatte der Angeklagte eingeräumt.

Nachdem S. im Prozess nach dem gewaltsamen Tod von Niklas Pöhler noch freigesprochen wurde, muss er nun rund zwei Jahre nach dem bundesweit beachteten Prozess doch in Haft.

Ein ausführlicher Bericht zum Urteil folgt.

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