Prozess wegen gepanschter Krebsmittel Mutter von Bottroper Apotheker könnte bei Betrug geholfen haben
Essen · Ein Apotheker aus Bottrop soll in Tausenden Fällen Krebsmedikamente gepanscht haben. Nun stehen auch die Eltern des Mannes im Fokus der Ermittler.
Im Bottroper Apotheker-Skandal um mutmaßlich gepanschte Krebsmedikamente gibt es jetzt auch Ermittlungen gegen die Eltern des Angeklagten Peter S.. Es werde geprüft, ob die Mutter des Bottroper Apothekers sich an Abrechnungsbetrügereien ihres Sohnes beteiligt habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Essen am Mittwoch.
Außerdem werde gegen Mutter und Vater des Angeklagten ermittelt, weil im Keller des Apothekenhauses größere Mengen Medikamente ohne die dafür nötige Genehmigung gelagert worden seien. Der Kellerraum gehöre nicht zur Apotheke, das Nutzungsrecht hätten die Eltern gehabt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Schwere Vorwürfe
Der Bottroper Apotheker Peter S. muss sich seit November 2017 am Landgericht Essen verantworten, weil er jahrelang Krebsmedizin für mehrere Tausend Erkrankte in NRW gestreckt und bei den Krankenkassen voll abgerechnet haben soll. Allein den gesetzlichen Krankenkassen soll ein Schaden von rund 56 Millionen Euro entstanden sein.
Der Skandal war 2016 bekannt geworden. Die Ermittlungen gegen die Eltern stünden allerdings noch ganz am Anfang, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.