Pannen beim Warntag Probe-Alarm wird zum Problem-Alarm

Düsseldorf/Bonn · Der erste bundesweite Warntag verlief vielerorts nicht so wie geplant. Mancherorts bekam die Bevölkerung vom Probealarm zunächst gar nichts mit. In sozialen Netzwerken äußerten sich Nutzer entsprechend verwundert darüber, dass Sirenen nicht heulten.

Eine Sirene steht an der Feuerwache in Leverkusen.

Eine Sirene steht an der Feuerwache in Leverkusen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der erste bundesweite Warntag hat am Donnerstag deutliche Lücken bei der Alarmierung der Bevölkerung offenbart. Zum einen wurde deutlich, dass es vielerorts gar keine Sirenen mehr gibt, zum anderen kam die Gefahrenmeldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf vielen Smartphones an.

Mancherorts bekam die Bevölkerung vom Probealarm zunächst gar nichts mit. In sozialen Netzwerken äußerten sich Nutzer verwundert darüber, dass Sirenen nicht heulten.Kostenpflichtiger Inhalt In Leverkusen drückte NRW-Innenminister Herbert Reul persönlich auf den Knopf, der den landesweiten Alarm auslösen sollte. Doch nicht überall klappte das einwandfrei. In Duisburg etwa versagten sieben von 82 Sirenen. In Wermelskirchen funktionierte genau eine Sirene nicht – von zwei. In Mönchengladbach hätten 40 Sirenen die Bevölkerung warnen sollen. An elf Standorten vermeldete die örtliche Feuerwehr Probleme mit der Installation.

Erfolg konnten dagegen die Städte Düsseldorf und Neuss vermelden. 81 Sirenen in Düsseldorf und 17 in Neuss haben zuverlässig ihren Dienst verrichtet. In Neuss sollen bis 2021 noch weitere 22 Warnanlagen dazukommen.Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn erklärte diese Panne mit der zeitgleichen Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen. Präsident Christoph Unger sagte: „Erste Analysen haben ergeben, dass um 11 Uhr nicht nur zentral die Warnung ausgelöst worden ist, sondern viele andere angeschlossene Leitstellen ebenfalls eigenständig Warnungen ausgelöst haben, so dass es zu einer Überlastung des Systems gekommen ist.“

Gegebenenfalls müssten entsprechende technische Vorkehrungen getroffen werden. Das im Vorfeld besprochene Auslösekonzept habe eine reine Auslösung durch den Bund vorgesehen.

(chal/dpa)
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