Meerbusch Posse um US-Porsche

Meerbusch · Der Büdericher Hartmut Genner hat seinen Sportwagen aus den USA importiert und hat jetzt Schwierigkeiten, beim Straßenverkehrsamt in Büderich und Neuss ein passendes Kennzeichen zu bekommen.

 Hartmut Genner aus Büderich zeigt sein kleines Kennzeichen, das er in der Zulassungsstelle erhalten hat, und eigentlich Leichtkrafträdern, Zugmaschinen und Anhängern vorbehalten ist.

Hartmut Genner aus Büderich zeigt sein kleines Kennzeichen, das er in der Zulassungsstelle erhalten hat, und eigentlich Leichtkrafträdern, Zugmaschinen und Anhängern vorbehalten ist.

Foto: Ulli Dackweiler

Hartmut Genners Auto fährt deutlich mehr als 40 Stundenkilometer. Der Büdericher ist nämlich Eigentümer eines Porsche 911, Baujahr 1997, luftgekühlt — ein Importfahrzeug aus den USA. Und damit begannen für den selbstständigen Kaufmann aus Meererbusch die Probleme mit dem Straßenverkehrsamt in Neuss und in Büderich. Der gelbe Porsche hat nämlich bauartbedingt nicht ausreichend Platz für ein deutsches Norm-Kennzeichen. Die Zulassungsstelle vergibt nur sechs- bis achtstellige Kennzeichen. "Ich benötige aber ein Nummernschild mit vier bis fünf Stellen", sagt Genner.

Mit seinem Anliegen stieß der Autoliebhaber, der unter anderem einen Wiesmann MF5 mit 555 PS und 310 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit in seiner Garage stehen hat, nach eigener Aussage bei den Kreisbeamten auf völliges Unverständnis. "Man könnte auch sagen auf völlige Ignoranz", bemerkte Genner.

Ihm sei als Kompromiss ein verkleinertes zweizeilige Kennzeichen für Leichtkrafträder ausgehändigt worden. "Erstens passt dieses Schild ebenfalls nicht ans Auto, weil es schmaler ist als der Abstand der vorhandenen Befestigungsschrauben", sagte Genner. Und zweitens seien solche Nummernschilder nur für Zugmaschinen und Anhänger vorgesehen, die nicht schneller als 40 Stundenkilometer fahren.

"Das ist alles eher zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre", schimpft der erfolgreiche Geschäftsmann. In den Nachbarstädten sei die Unfreundlichkeit der Mitarbeiter im Straßenverkehrsamt des Rhein-Kreises Neuss und dessen Nebenstellen schon bekannt, sagte der Büdericher.

Seit fünf Jahren sehe er nach mehreren Anläufen mit diversen Eigenbauten, Oldtimern und Importfahrzeugen trotz eindeutiger Vorschriften kein Fortkommen. "Um meine Nerven zu schonen, habe ich zuletzt sogar versucht,, einen gewerblichen Zulassungsdienst einzuspannen. Der hat den Auftrag nach seinen Erfahrungen mit dem Straßenverkehrsamt im Büdericher Rathaus glatt abgelehnt", berichtet Genner.

Der Rhein-Kreis teilte auf Anfrage mit, dass kürzere Kennzeichen grundsätzlich bei bestimmten Voraussetzungen möglich sei. Mitarbeiter des Straßenverkehrsamts würden die Vorschriften beachten.

(RP/rl)
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