Polizist spricht offen über Lützerath-Einsatz „Sie haben vor unseren Augen einfach ihre Hosen runtergelassen“

Aachen/Lützerath · David E. ist Gruppenführer einer Einsatzhundertschaft. In Lützerath und war bei der Räumung in vorderster Front dabei. Wie der 35-Jährige die Tage erlebte, was ihn überraschte und warum er auch Verständnis für die „Aktivisten“ aufbringt.

Lützerath: Dorf vor und nach der Räumung - Bilder
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Lützerath vor und nach der Räumung

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Die größte Überraschung erlebte David E. direkt zu Einsatzbeginn. Die meisten vermummten Aktivisten, die in weißen Overalls auf den Erdwällen vor den Toren Lützeraths standen, leisteten kaum Widerstand, als die Polizei mit der Räumung begann. „Man musste sie nur ansprechen, leicht an der Schulter fassen und dann runterführen. Das war das erste Mal, als ich gedacht habe: Huch! Das ging ja leicht. Ich hatte mit wesentlich mehr Gegenwind gerechnet“, sagt der 35-Jährige. „Da machte sich in der Truppe erste Erleichterung breit.“

David E. ist Gruppenführer einer Einsatzhundertschaft der Polizei Aachen und tagelang in Lützerath im Einsatz gewesen. Nun, einige Wochen nach der Räumung, auf die ganz Deutschland geblickt hat, schaut er zurück auf die Tage im Januar. Was hat der Einsatz mit ihm gemacht? Wie hat er die Tage dort empfunden? Und wer ist die Person hinter der Uniform? Das Gespräch mit ihm findet an einem Freitagnachmittag in einem Konferenzraum im Polizeipräsidium Aachen statt.