Mönchengladbach Polizei rüstet sich fürs Derby

Mönchengladbach · Nach dem Derby ist vor dem Derby: Nach dem Gastspiel der Borussia in Leverkusen geht der Blick nach vorn. Am 15. April kommt der 1. FC Köln. Die Lage nach der Fanbus-Attacke ist angespannt. Unklar ist, ob es ein Alkoholverbot gibt.

Mönchengladbach: Polizei rüstet sich fürs Derby
Foto: Frank Augstein

Die Polizei bereitet sich bereits intensiv auf das rheinische Derby Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln vor, das nach der Fanbus-Attacke eine neue Brisanz bekommen hat. Anpfiff ist am Sonntag, 15. April, 15.30 Uhr, im Borussia-Park. Die Sicherheitsvorkehrungen werden hoch sein, denn in diversen Internetforen kursieren bereits Ankündigungen wie "Wir stürmen die Südtribüne!" Alkohol-, Glas- und Flaschenverbote, Hubschraubereinsätze oder Wasserwerfer-Anforderungen — welche konkreten Maßnahmen genau ergriffen werden, kann und will die Polizei derzeit noch nicht verraten. Denn bis ganz zum Schluss wird die Lage analysiert. Szenebeobachter verfolgen Ankündigungen, Beleidigungen und Aufrufe zur Gewalt im Internet. "Es wäre fahrlässig, wenn wir neueste Erkenntnisse nicht auswerten würden", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen.

Spiel ist am helllichten Tag

In die polizeilichen Überlegungen und Planungen fließen auch die jüngsten Übergriffe von Fußball-Hooligans mit ein. Dazu gehört nicht nur der Angriff von gewaltbereiten Köln-Anhängern Anfang März, die auf der A 3 einen Reisebus mit Borussia-Fans durch gefährliche Manöver abdrängten und später auf einem Rastplatz mit Steinen und Schlagstöcken auf das Fahrzeug eindroschen.

Auch der Überfall von Hooligans des Zweitligisten Hansa Rostock auf anreisende Anhänger von Eintracht Frankfurt in der Nacht vom 10. auf den 11. März werden in Mönchengladbach ausgewertet. Doch gerade bei solchen Fällen stoßen polizeiliche Sicherheitsvorkehrungen an Grenzen. Inwieweit kann man alle Anfahrtswege kontrollieren? Gut für die Sicherheit ist auf jeden Fall: Das Derby findet am helllichten Tag statt. Ebenfalls deeskalierend sollte sich die Tatsache auswirken, dass der 1. FC Köln klare Kante gezeigt hat. Nachdem eine Razzia im Umfeld der "Wilden Horde", die den Überfall auf den Gladbach-Bus verübt haben soll, am Donnerstag Waffen, Rauschgift, Vermummungsmaterial und Pyrotechnik zutage gefördert hatte, hat der Club der Ultra-Gruppierung den Fanclub-Status entzogen. Auch Stadionverbote und Vereinsausschlussverfahren sollen folgen.

Bei der Mönchengladbacher Polizei, die im engen Kontakt mit den Kölner Kollegen, den Fanbeauftragten und den Vereinen steht, geht man derzeit deshalb noch nicht davon aus, dass die Sicherheitsvorkehrungen für das Derby so streng sein werden wie 2009, als in Gladbach ein flächendeckendes Alkoholverbot verhängt wurde. Doch das könnte sich noch ändern.

(RP/jco)
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