Mehrere Festnahmen in Essen Polizei prüft weitere Überfälle durch Spielhallenräuber in NRW

Essen · Die Polizei geht davon aus, dass die Männer, die am vergangenen Freitag brutal eine Spielhalle in Essen überfallen haben, für weitere Taten in NRW verantwortlich sind. Mehrere Überfälle auf Hotels, Tankstellen und Spielhallen könnten auf ihr Konto gehen.

Die Ermittler kamen der Bande auf die Spur, als zwei bewaffnete Männer am vergangenen Freitag eine Spielhalle in Essen überfielen. "Auffallend war die Brutalität der mit Pistolen bewaffneten jungen Männer, mit der sie die 29-jährige Angestellte im Ladenlokal überwältigten", teilte die Polizei mit. Im Essener Polizeipräsidium bildete das zuständige Raubkommissariat eine Ermittlungskommission, deren Arbeit noch am gleichen Tag erste Erfolge brachte.

Zeugen hatten in Tatortnähe einen Mercedes S 500 gesehen, den eine Firma im Nordviertel an einen 18-jährigen Essener verliehen hatte. Bereits gegen 14 Uhr nahmen Zivilfahnder den Mieter und Fahrer der Limousine in der Nähe fest. Auch drei weitere junge Männer (19, 18, 18), die mit einem weißen VW-Golf unterwegs waren, nahmen die Beamten als Tatverdächtige fest. Die anschließenden Vernehmungen durch die Kriminalbeamten untermauerte deren Vermutung, dass die Festgenommenen für weitere Straftaten verantwortlich sein könnten.

Dabei soll es sich nicht nur um etliche Betrügereien handeln, auch weitere Überfälle auf Hotels, Tankstellen, Spielhallen werden nun überprüft, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. So konnte auch die Identität eines weiteren Tatverdächtigen (22) ermittelt werden, der mit einer Pistole bewaffnet wenige Stunden zuvor besonders aggressiv gegen eine junge Hotelangestellte vorging. Beamte eines zivilen Einsatztrupps nahmen ihn kurz darauf fest. In seiner Wohnung fanden sie zahlreiche Beweismittel.

Da die jungen Männer in der Vergangenheit häufig überregional mit ausgeliehenen Fahrzeugen unterwegs waren, scheint laut Polizei sicher, dass sie auch in anderen Städten Nordrhein-Westfalens gleichgelagerte Straftaten begangen haben könnten. "Die Ermittlungskommission wird in den nächsten Wochen mit den Auswertungen der zahlreichen Spuren und Aussagen beschäftigt bleiben", sagen die Ermittler.

(RP/jeku)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort