74-Jähriger stirbt bei Sport-Wettkampf in Düsseldorf Polizei befragt Zeugen des Speerwurfs

Düsseldorf · Der bei einem Leichtathletik-Wettbewerb in Düsseldorf von einem Speer getroffene Schiedsrichter ist an seinen Verletzungen gestorben. Die Polizei befragt nun Zeugen.

 Mit Decken verdecken Helfer die Sicht auf den verletzten Mann. Er musste vor Ort wiederbelebt werden und wurde dann so schnell wie möglich zur Notoperation ins Uniklinikum gefahren.

Mit Decken verdecken Helfer die Sicht auf den verletzten Mann. Er musste vor Ort wiederbelebt werden und wurde dann so schnell wie möglich zur Notoperation ins Uniklinikum gefahren.

Foto: Schafmeister

Wie die Feuerwehr berichtete, war der 74-jährige Mann zur Messung losgelaufen, noch bevor der Speer zu Boden gegangen war. Dabei habe ihn das Wurfgerät aus der Luft getroffen. Der Kampfrichter war lebensgefährlich an der Halsschlagader verletzt worden und starb im Kranknehaus. Ein 15 Jahre alter Teilnehmer hatte den Speer geworfen.

Die Polizei hat nach Angaben eines Sprechers im Auftrag der Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei werden Zeugen zu den Umständen befragt. "Vieles deutet derzeit auf ein tragisches Unfallgeschehen hin", sagte ein Polizeisprecher.Todesermittlungsverfahren werden bei nicht natürlichen Todesfällen eingeleitet.

Unmittelbar nach dem Unglück hatten sich Zuschauer und Sanitäter um den Schwerverletzten gekümmert. Ein Notarzt brachte ihn ins Krankenhaus. Nach korrigierten Angaben der Ermittler war der Mann 74 Jahre alt.

Unfall war kein Einzelfall

Unfälle mit Wurfgeräten wie Speer oder Hammer kommen in der Leichtathletik immer wieder vor - vor allem im Trainingsbetrieb. Der bekannteste, aber glimpflich ausgegangene Fall ist der des französischen Weitspringers Salim Sdiri, der 2007 während des Golden-League-Meetings in Rom vom Speer des finnischen Ex-Weltmeisters Tero Pitkämäki im Rücken getroffen wurde.

Pitkämäki war der Wurf völlig misslungen, der Weitspringer stand rund zehn Meter neben dem Speerwurf-Sektor. Sdiri hatte dank seiner Muskelmasse großes Glück. Er trug lediglich eine Muskelverletzung und eine Wunde von drei Zentimetern Länge und sieben Zentimetern Tiefe davon. "Bei jemandem wie Ihnen oder mir wäre der Speer viel tiefer in den Körper eingedrungen und hätte ein Organ berühren können", sagte der Physiotherapeut des Athleten damals zu Journalisten.

Im selben Jahr wurde auch der damalige Zehnkampf-Weltrekordhalter Roman Sebrle während eines Trainingslagers in Südafrika vom Speer eines einheimischen Athleten an der Schulter getroffen. Auch Sebrle erlitt nur eine Fleischwunde.

(dpa)
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